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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 194 -
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194 Diese neuen Schntzwehren erschienen ohnedies nothwendig genug, denn als der Tatarensturm vorübergebraust war, sah sich Preßburg gar bald von einem Böhmenstnrm bedroht. Zwischen den Königen Btta und Ottokar nahm die Feindseligkeit immer mehr zu; zwar wurde sie durch den Anfangs Mai 1254 zu Preßburg abgeschlossenen Frieden beigelegt, allein schon 1260 brach der Krieg wieder aus. In der Nähe Preßburgs, auf dem Marchselde, zwischen dem heutigen Kroißenbrnnn und Marchegg, tobte die große Schlacht. Die geschlagenen Ungarn zogen sich in der Richtung auf Preßburg zurück und verzichteten auf den Besitz Steiermarks. Die inneren Zwistigkeiten und wiederholter Streit mit Ottokar spielten anch später eine große Rolle in der Geschichte Preßbnrgs. Hier kam allerdings 1262 auch der Friede zustande, der den inneren Hader wenigstens zeitweilig beilegte. König Bela IV. und sein Sohn, der jüngere König Stephan, schlössen hier Frieden. Allein kaum war Bela IV. im Jahre 1270 gestorben, als es zwischen Stephan V. nnd Ottokar wieder losging. Am 13. April 1271 überschritt der mächtige Böhmerkönig mit großem Heere die ungarische Grenze; Preßburg wurde trotz der Tapferkeit Einzelner dnrch Verrath leicht und auf den ersten Anlauf genommen, worauf er in die Bnrg eine Besatzung von 1500 Wiener Kriegsmannen legte. Hart waren die Verluste und Leiden, die der Stadt und ihren Bewohnern damals zugefügt wurden. Bei diesem Anlaß wurden auch die Archive des Kapitels und der Stadt vernichtet. Ans einer Schiffbrücke setzte dann Ottokar bei Preßburg über die Donau und trug den Krieg in das jenseitige Gebiet, bis er durch den Preßbnrger Frieden vom 3. Juli 1271 sein Ende fand. Allein schon 1273 brach er wieder aus, abermals besetzte Ottokar Preßburg und gab es erst 1277, nebst mehreren anderen ungarischen Städten und Burgen, wieder heraus, weil das Büuduiß des Königs Ladislans mit dem deutschen König Rudolf von Habsburg ihn dazu zwaug. Im folgenden Jahre (26. August 1278) fiel Ottokar bei Stillfried in der Schlacht gegen Rudolf und Ladislans, und König Ladislans IV. erbaute zum Gedächtniß des Tages und zur Einlösung seines Gelübdes die schöne gothische Franziskanerkirche nebst anstoßendem Kloster. Die Kirche wurde 1297 geweiht. In dem nämlichen Jahre wurden in Preßburg auch die Clarissiunen seßhaft gemacht, die sich im Gebäude der Cistercieuser- nonueu niederließen, an der Stelle, wo jetzt das katholische Obergymnasinm steht. Die mit König Ladislans IV. im Streit befindlichen Grafen von Güffing und Wojwod Apor erstürmten Preßbnrg im Jahre 1286, doch wurde es von den Königlichen bald zurückerobert. Die Stadt und die ganze Gegend hatten dabei viel Schaden erlitten und Herzog Albrecht von Osterreich besetzte sie 1287, scheinbar für König Ladislans IV., in Wahrheit aber für sich selbst, und behielt sie bis 1291, in welchem Jahre er sie an Andreas III. zurückerstatten mnßte. Dieser nahm Preßburg in seinen besonderen Schutz und verlieh ihm 1291 ein Privilegium, wodurch es sich bedeutend hob.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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