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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 242 -
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242 Als Festung beginnt Komorn erst im XVI. Jahrhundert zu figuriren. Ferdinand I. riß die Festung von dem anderen König, Johann Zäpolya, an sich und begann sie nach den Plänen des Italieners Decius nen ansbanen und befestigen zu lassen. Doch ehe sie fertig war, wurde sie 1529 durch Snleiman auf seinem Marsche zur Belagerung Wiens genommen. Der königliche Feldherr Johann Hardeck nahm sie alsbald wieder und die Bauthätigkeit konnte nun ungestört fortgesetzt werden. Die alten Gebäude wurden meistens abgetragen, nur einen aus Matthias' Zeiten stammenden massiven Gebäudetheil ließ mau stehen, und dieser steht in seiner damals erhaltenen Form noch jetzt als mächtiger Flügel der alten Festnng. Laut der schön gearbeiteten Inschrift des Festungsthores wurde der Bau 1550 vollendet. Das ganze quadratische Festungswerk, das jetzt alte Festung heißt, ist ohne bedeutendere Änderungen bis auf unsere Tage erhalten geblieben. Seine alters- brauuen Mauern von ungeheurer Dicke zeigen starke Spuren der Zeit. Seiue bombensicheren, mit Erde bedeckten Kasematten sind mit einem ziemlich breiten und tiefen Graben umgeben. Gegenwärtig wird es als Militär-Bäckerei und Kaserne verwendet. Diese alte Festnng, die sowohl vom Schiffe, als von der Eisenbahn aus gut zu sehen ist, hielt 1594 ihre erste Feuerprobe aus. Sinan Pascha belagerte sie, mußte aber mit Schmach abziehen. Weit geräumiger als die alte ist die neue Festung, die mit jener durch eine Brücke verbunden ist. Äußerlich ist zwischen beiden kein großer Unterschied, und wenn einer vor- handen war, ist er durch die Unbilden der Zeiten verloren gegangen. Wie die alte Festung, besteht auch die neue aus großen Casematten, die von gewaltigen Erdwerken umgeben sind. Innerhalb der Casematten, im großen Festungshofe, befinden sich die stockhohen Kasernen und Offieierswohnungen und die Festungskapelle. Aus der Stadt gelangt man über eine lange Brücke in die neue Festung, hinter deren thurmgeschmücktem, schön aus- geführtem Thore die Geschichte des Festungsbaues in Marmor gemeißelt ist. Nach dieser Inschrift ist der Bau der neuen Festung durch Ferdinand III. begonnen und durch Leopold I. 1673 vollendet. Bauleiter war Franz Wymes, General des Jngenieureorps. An der Ostseite der alten und neuen Festung, in dem durch Waag nud Donau umschlossenen Raume, befinden sich die technischen Gebäude und Magazine der Artillerie. Die alte und neue Festung liegen außerhalb der Stadt, sie verliehen also der Stadt Komorn selbst keinen ausreichenden Schutz. In den Bethlenschen, wie in den Räköezischen Kämpfen blieb die Festung unversehrt, die Stadt aber wnrde arg mitgenommen. Die Erdbeben von 1763 und 1783 beschädigten die Festung so, daß sie unbrauchbar wurde, und Josef II. schenkte sie der Stadt Komorn. So hörte sie denn ganz auf, Festungswerk zu sein, und behielt blos Verwendung als Gefängniß. Die Unfälle der Napoleonischen Feldzüge jedoch lenkten die Aufmerksamkeit wieder auf sie. König Franz befahl ihre Ausbesserung und Erweiterung. Vom östlichen Theile der neuen bis zum
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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