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Wie diese, so haben auch die übrigen Gemeinden rein magyarische Bevölkerung.
Da das Volk der Schütt schon seiner abgeschlossenen Lage zufolge der Kriegsgefahr nicht
so ausgesetzt war, wie das des großen Alsöld, und weil es sich auch nicht sehr mit fremden
Elementen mischte, hat es seine ursprünglichen Eigenschaften weit besser bewahrt. Das
Volk von Czallököz ist der unverfälschte Vertreter des echten Ungarthnms in Gestalt, Sitte,
Gemüth und Rede. Die Gesichtsfarbe ist braun, der Wuchs mittelgroß, die Haltung
ansehnlich; ein offenes, gutgeartetes Herz, ein von jeher wehrhafter Geist und Liebe zum
Vaterlande sind weitere Eigenschaften dieses Volkes. Seine Sitten haben ihre alten Züge
noch nicht verloren. Es ist mit seiner Lage nicht unzufrieden, es ehrt und achtet feine
Obrigkeiten und ist freundlich gegen seine Herren, aber anch gegen seine Sippen. Seine
Leidenschaften brechen nur dann heftiger hervor, wenn die Zeit der Wahlen kommt. Da
bekommt freilich auch der „Fokvs" (Beilstock) zu thun. In neuerer Zeit sind aber auch die
Wahlen hier schon ruhiger. Wein wächst nicht viel, daher gibt es auch weniger Lustbarkeit;
fangen aber die Leute nur erst an, sich zu unterhalten, so hören sie drei oder vier Tage gar
nicht mehr auf. Ihre Sprechweise ist der der Kumauen ähnlich. Sie dehnen die Wörter
und häufen die Suffixe (z. B. statt s?arvu); im Innern des Wortes lassen sie
die Laute 1, ly und A? weg; statt v sagen sie i, statt ü: ü. Sie besitzen eine Unmenge von
Wörtern, um feuchte Stellen auszudrücken.
Die östliche Komorner Gegend unterscheidet sich nicht besonders von den
Gegenden der Insel Schütt. Auch dort herrscht die Ebene vor. Die Bodenbitdung stimmt
gleichfalls überein. Die Gewässer der Donau, Waag, Neutra, Zsitva, und zum Theil der
Grau befeuchten die niedriger gelegenen Striche. Die Uferbildung der Donau aber ist von
der des Csallöközer Theiles vielfach verschieden. Das Überflutungsgebiet ist hier viel
kleiner, die Jnselbildnng seltener, die Zahl der Nebenarme und Sandbänke geringer. Gegen
Nordosten ändert sich auch die Gestalt der Oberfläche und der äußere Anblick der Gegend.
Im Udvarder Kreise des Komorner, und im Pärkäuyer Kreise des Graner Eomitats
wechseln hügelige Theile mit niedrigen Berggegenden. Dieser hügelig-bergige Abschnitt
zwischen Zsitva und Gran erstreckt sich fast bis zur Donau und gehört zu jenem Theile
der Königsberger (Ujbäuyaer) Gruppe des Großen Tätragebirges, der von Nagy-Sallö
südwestlich zieht. In die Umgebung von Pärkäny erstreckt sich, aus dem Barser Comitat
daherziehend, die sanfte und niedrige Bergkette des Velkapola hinein. Zwischen Köbvlknt
und Pärkäny liegt eine vereinzelte Berggrnppe, die mit den erwähnten gar keine Verbindung
hat. Die Berge der Gegend von Pärkäny bestehen hauptsächlich aus Kalk. Die Hügel-
gegeudeu von Udvard sind thonig und kiesig. Sowohl der Pärkänyer, als auch der Udvarder
Bezirk haben fruchtbaren Boden, meist thonig oder schwarze Erde mit Sand. Das
Klima ist mild, die Luft rein und gesund. Die größeren und kleineren Berge und Hügel,
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Band 18
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (5)
- Band
- 18
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.02 x 21.71 cm
- Seiten
- 462
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch