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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 254 -
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254 Zuckerfabrik von Schloßberg (Sasvär), sowie zahlreiche andere Fabriken, insbesondere für Stärke und Stärkegummi, bezeugen die lebhafte Industrie dieser Gegend, die auch für das Ausland arbeitet. Der mehr hügelige Theil ist von der schönen Nadelwaldung Namens Bür bedeckt, deren Holz durch die Dampfsägemühle bei Schloßberg und die Volksindustrie zu Artikeln jeder Art verarbeitet wird; auch die hier massenhaft vorkommenden Waldblumen, Samen, Rinden, Wurzeln und Heilkräuter werden fleißig für den Handel gesammelt. Dennoch ist der Ackerbau die Lieblingsbeschäftigung des nüchternen und fleißigen Volkes, das sich sogar zum Wohlstand zu erheben weiß. Es ist ein schöner, gesunder Schlag von Slovaken, die aus Mähren hiehergezogen sind, und der eechische Einschlag in ihrer Sprache ist noch jetzt stark zu spüren. Ehemals stand von Skalitz (Szakoleza) bis Kugel- hof (Kuklö) und Szeknla eine lange Reihe von Szekler Colonien, die die Grenze zu schützen hatten; doch diese sind im Laufe der Zeiten eingegangen oder mit dem Slovakenthum verschmolzen. Nur ihr Andenken lebt noch in zahlreichen ungarischen Familiennamen. Skalitz, Holies und Schloßberg waren damals die Schntzvesten dieser Gegend. In der Gegend jenseits des Gebirges ist Skalitz (Szakoleza) ein bedeutender Ort. Es erscheint zuerst Anfangs des XIII. Jahrhunderts noch als unbebautes Land, das der Gespan Thomas, Ahnherr der Grafen von St . Georgen, als Lehen erhält und das seine Söhne besiedeln. Unter Ludwig I. blühte es empor und erhielt Privilegien. König Sigis- muud ließ es mit Mauern umgeben. Ferdinand I. verpfändete es 1527 dem mährischen Grafen Zierotiu, der der Stadt ihre Rechte eines nach dem anderen nahm und der Urheber endlosen Processireus wurde. Zu dieser Zeit war Skalitz eine starke Burg der freie» Religiousübuug; es nahm die verfolgten „böhmischen Brüder" auf, uud im XVlI. Jahr- hundert gibt es da schon slovakische und deutsche evangelische nnd resormirte Gemeinden mit besonderen Seelsorgern. Nun beginnt auch seine Tuchweberei. Das dunkelblaue Tuch von Skalitz war bis nach Serbien hinab beliebt. Im Laufe der Zeit hatte die Stadt manchen Schlag zu verwinden. 1729 brannte sie, mit Ausnahme der Ritterpaßgasse, gänzlich ab. Auch Pest und Erdbeben suchten sie wiederholt heim. Von ihren Kunstdenk- mälern ist zunächst die katholische Pfarrkirche zu erwähnen, die durch Johann Pruiß, Bischof von Großwardein, 1471 erbaut wurde. Es befinden sich in ihr zwei Grabdenk- mäler: von den Pälssy und den Grafen von St. Georgen. Das Franciscanerklofter ist vom Jahre 1467. Seine Bibliothek enthält viele werthvolle Werke. Das königliche katholische Untergymnasium war einst Jesuiten-, später Panlinerkloster; die ehemalige protestantische Kirche ist jetzt das Haus der Barmherzigen. Skalitz, in fruchtbarer Ebene am Fuße von Weinbergen gelegen, die einen guten Tropfen geben, ist ein hübsches Städtchen, die kleinste Stadt mit geordnetem Magistrat (vom Charakter einer königlichen Freistadt) im ganze» Lande. Ihre Bevölkerung sind
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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