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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 262 -
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262 hochgewachsener, schöner Menschenschlag, der sich von der Bewohnerschaft anderer Rodungen wesentlich unterscheidet. Er legt viel Werth auf Reinlichkeit und Behaglichkeit, was schon die Größe, sowie innere und äußere Ausstattung seiner aus Holz gefügten Häuser beweist. Seine Hauptbeschäftigung ist die Viehzucht, daneben werden seit wohl einem halben Jahrhundert eine große Anzahl von Findlingen verpflegt und aufgezogen, die aus Wien hieher geschickt werden. Es gibt kaum eine Rodung, wo kein solches Kind zn sehen wäre. Nach amtlichem Ausweise wurden hier im Jahre 1895 541 solche Findlinge erzogen. Die Bewohner des Jntravillans hatten einst ein einträgliches Gewerbe, das Weben von Mühlbeuteln, allein sie betreiben es nur noch nebenbei und ziehen vor, sich mit dem Weben eines flanellartigen Kleiderstoffes zu beschäftigen. Zwischen den Rodungen von Miava führt in gewaltigen Windungen eine Berg- ftraße nach der Ortschaft O-Tura , deren ganze Umgebung aus großen Waldungen, prächtigen Alpenweiden und grasreichen Thälern besteht. O - T u r a ist eine große Rodungsgemeinde mit 6.120 Einwohnern. Es hat starke Viehzucht und auch sein Name (tur — Ochse) rührt daher. Käse und Butter versendet es weithin, selbst nach Deutschland. Über 200 Drechsler verarbeiten das Holz der Buchen, Linden, Eschen, Birn- nnd Kirsch- bäume der Gegend zu laudwirthschaftlichem und Hausgeräth. In O-Tura, nebst den Nachbargemeinden Lnbina, Bot fa ln nnd Hrnssö verfertigen insgesammt 800 Familien jährlich 100.000 bis 200.000 Stück Holzgeräth im Werthe von 65.000 Gulden, das selbst nach Bosnien, Serbien, Bulgarien nnd Rumänien ausgeführt wird. Nahe bei Ö-Tura entspringt der Dndväg, und etwas weiterhin in anmuthigem Thale eine ziemlich mächtige Mineralquelle, die an Geschmack und Wirkung dem Biliuer Wasser nahekommt. Bei Sändor f schließt sich dem Hügelgelände das Weiße Gebirge an, so benannt nach der grauen Farbe seines kahlen, buckligen Grates. Sein Kalkgestein wird in großen Massen gebrochen und der daraus gebrannte Kalk, jährlich 10.000 Centner, auch nach Österreich und Mähren verschickt. Die Gegend von Hradist bestreitet den größten Theil des Kalkbedarfes unserer westlichen Comitate. Ein Gipfel des Gebirges trägt die Burgruine Korläthkö. Diese Burg war im XIII. und XIV. Jahrhundert eine starke Schutzwehr der Gegend. Ursprünglich Stammnest des Geschlechts der Korläthköi, fiel sie später der Reihe nach an Matthäus Esäk, den Wojwoden Stibor und schließlich die Familie Bäuffy. Weiterhin liegt Jabloucza, wo Graf Appouyi ein schönes Schloß in großem Parke, mit berühmter Schweizerei und Schafzucht besitzt. Historisch denkwürdig ist der Sieg, den hier die Truppen Franz Räköczis II. (1704) über General Ricsän erkämpften. Vom Weißen Gebirge zieht gegen Nordost das waldige Massiv des Brezovögebirges, ein Conglomerat von Dolomit und Leithakalk, durch tief eingehöhlte Mulden und Thäler,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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