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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 264 -
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264 in denen steileWege emporklimmen, in mehrere Abschnitte getheilt. BeiBnkveez wurden im Thon dieses Gebirges die Zähne und morschen Knochentheile eines Urelephanten gefunden. Sein höchster Berg ist der Bradlö (544 Meter); er besteht aus sehr festem, kleinkörnigem Kalkconglomerat, das zu Steinmetzarbeiten dient. Am Fuße dieses Berges, fast in der Mitte des Gebirges, liegt an der Straße nach Verbö und Miava der Ort Brezova, die drittgrößte Gemeinde des Comitats, mit 5.600 Einwohnern, meist Gewerbetreibenden. Die dortigen Gerber verarbeiten für den Budapester Markt Häute im Werthe von jährlichen 30.000 Gulden. Vier Wollwäschereien versenden ihre gewaschene Wolle nach Schlesien, Böhmen, Mähren und Deutschland. Auch wird mit Vieh, Geflügel, Eiern nnd anderen Nahrungsmitteln Handel getrieben. Unter den südlichen Spitzen des Brezovögebirges ist der Jökö erwähnenswerth. An seiner Nordseite sieht man eine geräumige Höhle und darin, in Fels gehauen, Altar, Sitzbank und Feuerherd, das Werk eines Einsiedlers im vorigen Jahrhundert. Den Gipfel krönen die Trümmer der Burg Jökö, einst Eigenthum des Michael Orßagh, später des Geschlechtes Ezobor und der Grafen Erdödy; in ihren festen Verließen saßen die Gefangenen der Herrschaft. Eine halbe Stunde von der Burg liegt in tiefem Thalgrund, von Felsgebirg und wildreichen Forsten umgeben, die Ortschaft Jökö. Ihre Merkwürdigkeit ist der Kalkfelsen, auf dem die alte Kirche steht und an dessen Fuße aus mehreren Quellen das berühmte Jököer Wasser entspringt. Eine der Quellen bricht mit armdickem Strahle mächtig hervor, um sich nach kurzem Lauf mit den übrigen in einem Bassin zu vereinigen. Dieses Wasser friert nie zu, gewährt aber selbst bei der größten Hitze einen frischen, labenden Trunk. Es quillt so reichlich, daß es gleich an seinem Ursprung eine Mühle zu treiben vermag, und eilt schließlich als Blävabach der Waag zu. Oberhalb der Quelle ist ein Steinbruch für Bau- und Grabsteine. Im Nachbarorte Vittencz (Tellnitz) besitzt Graf Josef Pälffy ein großes Schloß mit Park und eine Stunde davon ein Jagd- schloß in schönem Wildschweingehege. Die Herrschaft Vittencz ist eine richtige Muster- wirthschaft. Der nordwestliche Theil des Brezovögebirges enthält malerische Felsreihen, deren grellrothe, der Juraformation ungehörige Hornsteinmassen sich bis Tnroluka erstrecken und das Material für die vorzügliche Straße liefern. Weiterhin erregt der an versteinerten Aptychen und Ammoniten reiche Mergelberg unsere Aufmerksamkeit. Er trägt die Burg Berencs, die, zum Schutze der nach Mähren führenden Straßen, schon 1297 bestand. Unter ihren Besitzern finden wir die Geschlechter Hnnt-Päzmän, Stibor, Pongräez; zuletzt fiel sie den Nyäry zu. Die vor den Preßbnrger Gerichtstag von 1674 citirten protestantischen Geistlichen waren zumeist im Kerker dieser Burg eingeschlossen, ehe sie auf die Galeere geschleppt wurden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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