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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 272 -
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272 Bären) werden mit Nutzen verwerthet. Das Rudnöergebirge enthält bei Szucsän schwarzen und farbig geäderten Marmor, der auch nach Budapest und Wien geht. In diesem Gebirge entspringen an der Grenze von Trentschin die Belanka-Bäche, sie vereinigen sich bei Valaßka-Bela , einer in der Länge von 17 und der Breite von 8 Kilometer verstreuten Rodungsgemeinde, der größten Waldeignerin unter den Gemeinden, die aber kein Ackerland besitzt, weshalb ein großer Theil der 3.000 Köpfe starken Bevölkerung im In- und Aus- lande mit Glas hausirt. Der zwischen den Orten Ruduö und Beßtenicz gelegene Theil des Belankathales beschäftigt sich mit der Obstzucht; Pflaumen, Birnen und Äpfel gedeihen hier am reich- lichsten. Den Verkauf des Obstes in die Fremde besorgen hauptsächlich die Bewohner von Beßtenicz. Auch eine staatliche Baumschule ist hier vorhanden. Das Thal bietet noch ein weiteres Interesse durch die darin enthaltenen urzeitlichen Grabhügel und Urnenfelder, sowie die Ausgrabung eines vollständigen Mastodon-Skeletes; ferner steht bei Divek eine Kirche, die nach der Überlieferung das erste christliche Gotteshaus der Gegend war; ihre ganz erhaltene Seitenthüre gehört dem XIV. Jahrhundert an. Zwischen dem Belabach und dem Neutrafluß liegt, bis Szkacsän hin, das mit Eichen und Buchen bestandene Gebirge Kis-Magura, und auf einem seiner Felsen von Süßwasserkalk steht die Burg Bajinöcz (Bojnic). Gegründet ist sie wahrscheinlich durch Matthäus Csäk; Karl I. gab sie dem Palatin Gileth; spätere Besitzer waren Ladislaus von Oppeln und Leustach von Jlosva. Die Hussiteu eroberten sie, allein Matthias I. nahm sie ihnen wieder ab und sie kam alsbald an Onofrius de Nifor, Grafen von Bajinöcz. Dieser stiftete die daselbst noch jetzt bestehende reiche Propstei, wobei er den Burgherren das Recht der Ernennung vorbehielt. Eine prachtvoll gearbeitete gothische Monstranz von 1 22 Meter Höhe, in der Kirche zu Bajinöcz, ist sein Geschenk. Nach dem Aussterben seiner Familie kam die Burg an Johann Corvin, dann an Johann Zapolya. Ferdinand I. gab sie dem Alexius Thurzö, bei dessen Hause sie bis zum Erlöschen desselben verblieb; dann gab sie Ferdinand II., nachdem sie von Türken und Aufständischen wiederholt belagert worden, dem Hause Pälfsy. Die Burg besteht aus einer alten und einer neuen Burg; jene bildet ein unregelmäßiges Vieleck und in ihrem inneren Hofe erhebt sich in fünf Geschoßen der jüngere Bau. Im äußeren Hofe steht die berühmte alte Linde, in deren Schatten Franz Räköczi II. Versammlungen hielt. Der jetzige Besitzer, Graf Johann Palffy, hat die Burg wieder herstellen lassen. Ihre vergoldeten Kuppeln und schlanken Thürme erregen schon von Ferne die Aufmerksamkeit des Reisenden. Die Burg enthält unschätzbare Sammlungen, die sie zu einem wahren Museum machen. Hier sieht man Johann Capistrans rothes Banner mit dem Landeswappen und dem Kreuz, das gleich- zeitige Bilduiß Ludwigs II., viele werthvolle Gemälde, Möbel und sonstige Kostbarkeiten.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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