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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 274 -
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274 entspringt die Neutra, in Gestalt dreier kleiner Quellen in der Flanke des Hubergs. An zwei Seiten dieser Bergmasse wurde ehemals Bergbau und Goldwäscherei betrieben. Westlich, in der Gemarkung von Csavoj, steht der alte Schacht noch jetzt offen, allein das Volk lebt nur noch vom Hausiren mit Holz- und Kurzwaaren und anderem Kleinzeug. Um die Gegend in ihrer Handfertigkeit für Holzarbeiten zu fördern, hat der oberungarische Culturverein in der Ortschaft Chvojnicza eine Schnitzschule errichtet. Östlich, an den Ufern der Bäche Chvojnicza und Czach erinnern ein ungeheures Steinfeld, eine lange Flucht von Kieswürfen und die Wasserleitung noch jetzt an die einstmalige Goldwäscherei. Es waren deutsche Ansiedler aus den Bergstädten, die hier der Goldgewinnung oblagen, und ihre Nachkommen, „Handerburcz" genannt, wohnen noch jetzt neben einander in sieben Gemeinden, den sogenannten „Haj", deren etliche schon hoch zwischen den Verästlungen der Großen Fätra liegen. So Handlova, dessen Bevölkerung in großen, von Berg zu Thal erbauten, meist ein- bis zweistöckigen Steinhäusern wohnen, sich trefflich auf die Fabrikation von Schindeln, Gewehrkolben und Sattelhölzern verstehen, aber auch wegen der Dürftigkeit des heimischen Bodens nach südlicheren Gegenden ziehen, um Feldarbeit zu suchen. Das Interessanteste in der Ortschaft ist die römisch-katholische Kirche, deren Thurm mit einem Erker geschmückt ist. In der Gemarkung von Handlova gibt es reiche, dem Oligocäu ungehörige Steinkohlenlager von guter Qualität, die aber bisher nur flau ausgenützt werden. Südwestlich von Handlova, auf einem Gipfel des wildromantischen Ptaesnik-Massivs, steht über dem Thale von Noväk die blitzerschütterte Burg Kesselökö, das Stammnest der Majthenyi. Im oberen engen Thal der Neutra liegt längs der Land- straße Gajdel, die Häuser sämmtlich von Obstgärten umgeben. Seine berühmten Pflanmen gehen gedörrt in die Ferne; eine besondere, zum Dörren vortrefflich geeignete Gattung heißt sogar „Gajdlanki" (Gajdeler Pflaumen); kürzlich ist ein französisches Darrhaus erbaut worden. Weiter im Süden, wo das Thal sich entfaltet, steht auf dessen flacher Sohle Deutsch-Proben (Nemet-Pröna), die erste der dortigen Kolonien, auch deren Hauptort in geistiger und materieller Hinsicht, die reichste Ortschaft des Bezirks, mit umfangreichem Marktplatz, Wasserleitung, und schöner alter Kirche. Die Häuser sind fast alle stockhoch; der Oberstock dient als Schlafraum. Die Einwohner sind seit alten Zeiten Tuchhändler; 1883 gründeten sie eine Actiengesellschast und verfertigen nun in gemeinsamer Fabrik Loden-, Filz- und mittelfeine Tuche, sowie diagonal und streifig gewebte Stoffe, die meist auf Märkten verkauft werden. Bajmöcz gegenüber finden wir Privigye. Seine Bewohner waren stets eisrige Gewerbslente und bauten nebst Wein auch Safran, den sie als Safranhändler verkauften. Seine Tuchweber bildeten 1883 eine Aetiengesellschaft und verfertigen auch Militärdecken für das Ärar. Auch eine Garnfabrik ist vorhanden. Erwähneuswerth sind ferner ein
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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