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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 276 -
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276 Ufern der Neutra, ist die Landwirthschaft nutzbringender und systematischer zu betreiben; hier gedeihen Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hülsensrüchte, Kleearten, am reichlichsten aber Kartoffeln und Futterrüben. Mehr als fünf- bis sechsfaches Korn gibt jedoch keine Art Getreide; Vieh und Pferde sind klein und struppig. Diesen wirthschaftlichen Verhältnissen entspricht auch der Vermögeusstand; elf Gemeinden haben weder beweglichen, noch unbeweglichen Besitz. Daher geht ein großer Theil des Volkes, um das Leben zu fristen, Hausiren, oder wandert mit Beginn des Frühlings aus, um sich in Arbeit zu verdingen und erst im November heimzukehren; die daheim gebliebenen Alten und Kinder sorgen für die auf dem Felde wachsende Nahrung. Diese besteht hauptsächlich aus Kartoffeln, Kraut und Hülsenfrüchten. Die Eisenbahn verbindet diese Gegend über Neutra bei Tot Megyer mit dem Verkehr der Budapest-Wiener Hauptlinie. Im südlicheren Gelände der Neutra streicht links das grauitige Gebirge des Tribecs und Zobor entlang. Der erstere ist mit dichtem Buchen- nnd Eichenwald bedeckt. Bei Kolos liefert er Kalkstein und dunkelfarbigen Marmor, der auch in Wien bei dem Bau des Rathhauses und der Universität in großer Menge verwendet wurde; bei den Budapester Bauten findet er gleichfalls Absatz. Am Nordabhang des Kremser Berges steht die Kirche der Gemeinde Szädok, eine der ältesten im Comitat; in ihrem Schiffe fällt der Grabstein der Familie Bacskady auf, unter dem sich eine große Gruft befindet. Im südöstlichen Theile des Gebirges, bei Kolon, ruht im Schooße dichter Waldung vorzüglicher Kalkstein, aus dem die Einwohner von Kolon jährlich an die 10.000 Metercentner Kalk brennen. Im Mittelglied des Gebirges steht an der Comitatsgrenze der waldige Kegel des 829 Meter hohen Tribecs; der alte Steinwall um seine Leibesmitte ist der Rest eines Hnssiteulagers. Südlich vom Thale Kleiu-Bethkehem erscheint der Hangyäsberg und an seinem AbHange die Ruine der Burg Appony. Diese Bnrg ist seit dem Ende des XIV. Jahrhunderts Stammsitz der Apponyi. An ihrem Fuße liegen die beiden Gemeinden Appony, deren eine das in weitläufigem und schönem Park gelegene Schloß des Grafen Ludwig Apponyi aufzuweisen hat; hier befindet sich eine durch Graf Anton Apponyi gegründete Bibliothek, die ursprünglich 40.000 Bände zählte, seither aber um die Hälfte verringert ist, da zahlreiche werthvolle Unica, Jncunabeln, Autogramme u. s. w. nach England gingen; indeß ist auch die noch bestehende Sammlung musterhaft geordnet und enthält viele Werke von Werth. Im Winkel des zwischen Nagy-Szikla, Dizfe und Moesär eingesenkten Thales liegt das schon 1173 erwähnte Elefant , wo 1353 zu Ehren des heiligen Johannes eine Kirche erbant und den Paulinern überwiesen wurde. Später stiftete die Familie Elefanti als Grundbesitzerin für diesen ungarischen Orden auch eiu Kloster, dessen Güter zu einer ganzen Domäne anwuchsen. Nach Aufhebung des Ordens ging diese an den Religions-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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