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Wort „Obor" (Riese) oder „Bor" (Tanne) zu suchen. Das erwähnte Benediktinerkloster
ging zur Zeit Matthias' I. ein und wurde später verwüstet. Ein hübsches, schattiges Thal
führt von ihm zu der Höhle, in deren kleinem, noch wohlerhaltenem, kapellenförmigem Raume
der Einsiedler Zoerard sein Leben beschloß. Am Westabhang steht ein durch Bischof Jakliu
Elefäuti erbautes Camaldulenserkloster, dessen noch bewohnbare Theile durch Neutraer
Bürger gepachtet und in ein Gasthaus umgestaltet sind. Denn der Zoborberg ist, dank
seiner frischen Luft, seinem ausgezeichneten Wasser und den vielen hübschen Landhäusern
der beliebteste Ausflugsort der Neutraer, und um ihn noch angenehmer auszustatten,
besteht sogar ein „Zobor-Komlövölgyer Verschönerungsverein".
Südöstlich vom Berge, bei der Stadt Neutra, befindet sich seit den Manövern von
1887, wo auch der König daselbst residirte, das Zeltlager oder Barakenlager, das einer
kleinen Stadt ähnlich, vor Erbauung der Kaserne den Honveds als ständige Unterkunft
diente und in erster Reihe dem Bischof Roskovänyi uud dem Kapitel seine Entstehung
verdankt. Auf der steilen Felsenstirne des Zobor wurde kürzlich eines der sieben Denkmäler
aufgestellt, durch die der Staat die tausendste Jahreswende der Landnahme verewigt hat;
er stellt sich als gewaltiger, weithin sichtbarer Obelisk dar.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Band 18
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (5)
- Band
- 18
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.02 x 21.71 cm
- Seiten
- 462
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch