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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 286 -
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286 Farkasd und Negyed ziehen ausgezeichnetes Kraut, die beiden letzteren aber auch gelbe Rüben, Petersilie und Zwiebeln in solcher Menge, daß ihre Nachbarn sie „Zwiebelleute" nennen. Aus diesen Gründen ist der Boden hier werthvoll; für ein Joch Krautfeld bezahlt man bis zu 150 Gulden jährlich Pacht, denn der Pächter kann davon selbst bei mittlerem Ertrag nicht blos seine Familie erhalten, sondern noch etwas erübrigen. Im Gelände der Neutra sind Komjäth und Nagy-Suräuy zu erwähnen. Jenes war einst Besitz der Hnnt-Pazmän und später eines Zweiges dieses Geschlechts, nämlich der Familie Forgach. Zur Zeit der Türkenherrschaft diente es sammt Snräny als Grenz- veste der Gegend und war auch eine starke Burg des protestantischen Magyarenthnms. Um 1600 wurden viele katholisch und verzogen großentheils nach der Gegend von Raab und Csäny, die reformirte Kirche ging ganz zu Grunde, der damalige Besitzer von Komjäth ersetzte den Verlust durch Slovaken und die ganze Gemeinde slovakisirte sich. Grassalkovich ließ hier ein schönes Schloß erbauen, das noch besteht. Nagy-Snrany war einst als königlicher Besitz ein Hauptort der Kumanen. Damals, nnd im XV. Jahrhundert wieder, blühte hier die Mühlenindustrie dermaßen auf, daß der Ort amtlich den Namen Malmos (Molnos) erhielt. Im Jahre 1835 wurde hier die erste Dampfmühle Ungarns errichtet. Jetzt ist Surany bedeutend durch seine Zuckerfabrik, die größte des Landes. Sie erzeugt jährlich aus 500.000 bis 600.000 Metercentnern Zuckerrüben 96.000 Metercentner Zucker und raffinirt auch das Rohprodukt anderer Fabriken. Der größte Theil des Zuckers wird im Lande eonsumirt, doch findet er auch in Serbien, Rumänien und der Türkei starken Absatz. Die acht Kilometer lange Flügelbahn Suräny-Megyer ist durch diese Fabrik angelegt. Ziemlich in der Mitte der Nentraer Ebene liegt Tardoskedd, nach Neutra die größte Gemeinde des Comitats, mit 4.577 Einwohnern. Einstens Besitz des Klosters von Heiligenkreuz in Österreich, erhielt es daraufhin das Recht, Dienstagsmärkte abzuhalten; daher auch sein Name (keckck -- Dienstag). Südlich von hier liegt das gleichfalls alte T ö t- Megyer mit fruchtbarem Gebiet, das Landwirthschaft und Viehzucht begünstigt. Es gehört seit dem vorigen Jahrhundert den Grafen Kärolyi. Graf Ludwig begründete Mitte dieses Jahrhunderts eine Zucht von Merinoschafen, wie sie sich dazumal selten fand, nebst Gestüt und einer Musterwirthschaft, die alle Geräthe des damals herrschenden landwirthschastlichen Systems einbürgerte und anch eine Spiritusbrennerei nach englischer Methode umfaßte. Daneben aber gab er seinen Hörigen auch Winterbeschäftigung, indem er sie zur Verfertigung der damals in England und Deutschland gebräuchlichen Holzartikel anleiten ließ; an der Handfertigkeit der Bevölkerung von Megyer erkennt man noch die Nachwirkung. Der jetzigen Musterwirthschaft schließen sich die Herde zu Lajoshalma, von rein ungarischer Raee, und das Gestüt zu Keresztür, welches zu landwirthschastlichen Zwecken normännisches
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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