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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 294 -
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294 kurzer Jacke, im Winter mit einem kurzen Ködmön (Lederwamms) oder der langen Bunda (Schafpelz) als Oberkleid, oder auch mit einem Szür (Mantel) ans Tuch oder Haartuch, dessen Farbe, Verzierung und Länge verschieden ist. Gegen die Mitte des Neutrathales hin und in den östlichen Strichen desselben trägt das ärmere Volk auch im Winter blos eine Leinenhose (Gatya). Das Tuchgewand ist meist dunkelblau oder schwarz, mit Hell- oder dunkelblauer Verschuürung. Der Magyare zieht dunkelblaues Tuch vor, der Slovake benützt für Rock und Szür das grobe Halenagewebe, für die Hose und das Feierkleid hell- blaues Tuch. Der Hut des Slovakeu in der oberen Neutragegend ist znckerhntförmig und sehr spitz, mit kaum zwei Finger breiter Krämpe und buntem Bänderschmuck, dem die Burschen noch eine Hahnenfeder beizustecken pflegen. Der Magyare im mittleren Theile des Nentraer Bezirkes trägt den Hut niedrig, rund, breitkrämpig, und zwar an manchen Orten mit flacher, anderwärts mit aufgebogener Krämpe. Der Magyare des Waaggeländes trägt den kleinen runden, ungarischen Hut, mit schwarzem Band gesäumt, die Krämpe breit. Die im Bezirke von Privigye gebräuchlichen Stiefel aus Filztuch liebt auch der Slovake des Miavaer Bezirkes; sonst sind die Stiefel meist aus starkem Leder gefertigt. In der weiblichen Kleidung herrscht die dunkle Farbe vor. In einzelnen slovakischen Gegenden sind die Kleiderröcke der Frauen aus farbigem Stoff gemacht, während die Frauen im Rndnöthale und Miavaer Bezirke sich in hausgewebte Leinwand kleiden. Die Stiefel der Frauen sind aus Kuhhaut gemacht, doch zieht, wer es vermag, an Sonn- und Feiertagen gelbe oder rothe Cordnanstiefel an. Auf Wäsche hält der Magyare mehr als der Slovake; doch geht man anch in mancher slovakischen Gegend bei der Auswahl und Verzierung des Stoffes, namentlich sür Weißwäsche, bis zum Luxus und die Kunst des Wäschestickeus erreicht in mancher Gegend eine erstaunliche Vollkommenheit. Interessant sind die reich gestickten Frauentrachten von Valaßka-Bela, Dlzsin und Szecs; die von Pistyan, Holiez, Miava, Elefant sind ebenso prächtig als elegant; selbst die Burschen tragen sich reich gestickt und bebändert und den Hut umzieht ein gewaltiger Blumenkranz. Der Bildungsgrad der niederen Volksclassen ist im Allgemeinen noch gering. Schulen gibt es 523, Gymnasien hat das Comitat 4, dessen Intelligenz übrigens ziemlich zahlreich ist; der Schulbesuch ist befriedigend, denn es besuchen 89 Procent der Schulpflichtigen die Schule. Trotzdem sind blos 58'6 Procent des Lesens und Schreibens kundig. Der Religion nach ist die große Mehrheit (283.386 Seelen) römisch-katholisch; unter den Protestanten sind die Evangelischen A. C. in der Mehrzahl (56.000); die Zahl der Jsraeliteu ist ansehnlich. Die deutschen Niederlassungen, das Waag- und Neutrathal, die Gegend jenseits des Gebirges uud ein Theil der Magyaren sind katholisch, das slovakische Volk des Weißen Gebirges und der Brezova-Gegeud ist evangelisch A. C., der größte Theil der Magyare» ist resormirt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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