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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 296 -
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2W Verbindung mit Galizieu. Gewaltige Forste bedecken dieses Gebirge, und die Waldungen des Hauptgrates haben an vielen Stellen Urwaldcharakter; die Grenze der Zwergtanne liegt stellenweise in 1.200, durchschnittlich aber in 1.454 Meter Meereshöhe; im Beskid besonders herrscht die Tanne vor. Auch die Bergkuppen sind mit der gewöhnlichen und der Weißtanne bestanden, nur die unteren Striche weisen hie und da auch Buchen und andere Laubbäume auf; die Flanken und Grate sind mit üppigem Pflanzenwuchs bedeckt. Dies ist der Grund, warum auf der ungarischen Seite in den Engthälern noch in bedeutender Höhe Ortschaften, ja selbst ans den Graten verstreut einzelne Wohnstätten vorkommen. Denn menschliche Ansiedlnngen sind in dieser unwirthlichen Gegend, wo die Kälte das Obst nur selten reifen läßt, der magere Boden aber fast nur Kartoffeln und Hafer hervor- bringt, an die Ausnutzung der Bergweiden nnd Wälder geknüpft. Nachdem die unteren Wälder ausgerodet waren, ließen die Colonien Schwärme auf die Rodungen los, wo sie sich familienweise zusammeuthateu und einzelne Häusergruppen bauten, in größeren und geringeren Abständen von einander, je nachdem der magere Boden und die Weide sich vertheilen ließen. So entstanden in diesen Gegenden die vielen Roduugsgemeiuden, die dem Walde in verhältnißmäßig kurzer Zeit mehrere Quadratmeilen Bodens abgewannen nnd die Colonien ihrer Gemarkung einverleibten. So entstand am Oberlaufe der Kisueza Turzö- falva, das im XVU. Jahrhundert durch die Holzfäller der Herrschaft Bittfe gegründet wurde; jetzt ist es die größte Ortschaft des Cvmitats, mit einem Gebiet von 16.370 Joch, 1.11K Wohnhäusern und 105 Häusergruppen in den Rodungen; seine Bevölkerung von über 12.000 Seelen ist so arm, daß ein Drittel davon ständig nach Märamaros, Sieben- bürgen und ins Alsöld geht, um sich dort durch laudwirthschaftliche und andere Arbeit zu ernähren. Noch weiter wandern von hier aus die Drahtbinder, sie werden bis nach Amerika und Asien verschlagen. Wer daheim bleibt, sucht sich und die Seinen durch Schindel- schneiden kärglich zu erhalten. Die benachbarte Großgemeinde Csäcza wurde nach der Katastrophe von Mohäcs durch einen gewissen Johann aus Bndetin angelegt. Jetzt erstreckt sich diese Ortschaft in sechs Thäler, ist Bezirkssitz und zugleich Hauptplatz des Schindel- nnd Bretterhandels, sowie der Flößerei. Weiter südöstlich sind die beiden Bistritz (Beßtereze) gleichfalls Rodungsgemeinden; ihre Häuser sind längs des Bistritzbaches über flachere Berggipfel, Abhänge und die benach- barten Thäler verstreut. Der Bach ist reißend, er hat auf 32 Kilometer Lauf 332 Meter Gefälle; in Zeiten der Dürre geht man trockenen Fußes durch sein Bett, Regenwetter jedoch füllt ihn mit Wasserwirbeln von zerstörender Wucht; zur Beförderung von Flößen ist er besonders geeignet. Die Flößer stehen in Partien von 10 bis 15 Mann, mit Äxten und Stangen bewaffnet, am Ufer neben ihren Flößen und erwarten die kommende Fluth,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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