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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 306 -
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306 und Kartoffeln nur noch mittelmäßiges Kraut erzeugt, dennoch die reichsten Gemeinden des Comitats; ihre Männer sprechen anch meistens mehrere Sprachen. Im Thale von Rovne zieht der Weg nach dem Kisnczathal und südwärts nach Bittse. Der Javornik senkt hier seine kürzesten Zweige gegen die Waag hinab, so daß in ihrem Thale Raum für ein kleineres Becken bleibt. In der Mitte desselben liegt Nagy- Bittse. Es ist zum erstenmal im Jahre 1248 erwähnt, als Böla IV. es nebst Jeszenieza dem Banns Füle schenkt. Dann ist es eine Zeitlang Besitzthum des Bisthums Neutra. Als Blasius Podmauiezky sich bei Tyrnan im Kampfe mit den Böhmen auszeichnete, belohnte ihn König Matthias 1469 durch Überlassung von Bittse nnd Hrieso. 1536 erhielten es wieder die Brüder Podmauiezky von König Johann und behielten es auch unter Ferdinand I. Nach dem Tode Raphael Podmaniezkys legte zwar der königliche Fiscus die Hand darauf, doch erhielt Podmaniezkys Witwe Bittse als Witthnm. 1560 ist bereits Franz Thnrzö Besitzer von Bittse; eine Inschrift am Hanptthore der Burg besagt, daß er an Stelle der alten, mit Wallgraben umgebenen Flachlandburg eine stattlichere erbaut hat. Unter seinem Sohne, dem Palatin Georg, war Bittse Versammlungsort der ungarischen Hochadelsfamilien, und dieser Glanz dauerte ein halbes Jahrhundert. Hier fanden die glänzenden Hochzeiten der Thurzo'scheu Töchter statt, unter Theilnahme zahl- reicher Notabilitäten des In- und Auslandes, ja selbst so mancher Fürstlichkeiten. Nach dem Tode Emerichs, des Sohnes des Georg Thnrzö, im Jahre 1621, fiel Bittse sammt Hrieso an der Hand seiner Witwe, Christine Nyari, deren zweitem Gatten Nikolaus Esterhäzy zu. Einer seiner Nachkommen, Fürst Anton Paul Esterhäzy, verkaufte es schließlich an Leopold Popper. Mit dem einstigen Glänze Bittses schwand auch das dortige berühmte Gymnasium, und es hat jetzt bloß eine private Bürgerschule. Der einst berühmte und prächtige Hochzeitssaal der Burg ist zum Bezirksgericht umgestaltet, seine herrlichen Arabesken sind nun übermörtelt und zerstört; in der Burg sind der Stuhlrichter und die Gendarmerie untergebracht. Bittse hat jetzt zwei namhafte Zündwarenfabriken, deren Product größtenteils nach den benachbarten österreichischen Provinzen geht; eine Lederfabrik versendet Ober- und Sohlenleder für Stiefel und militärische Ausrüstung, auch nach Serbien und Bulgarien. Überdies ist eine Bierbrauerei zu erwähnen. Die Ein- wohner sind geschickte Holzarbeiter, die große Mengen von Holzgeschirr, Besenstielen, Schindeln, Trögen u. s. w. herstellen. Durch die Nachbarthäler von Styavnik und Papradno führt ein Weg ins Beesva- thal. Die Bevölkerung der dortigen Dörfer Papradno und Marikova gilt für das ärmste des Cvmitats; sein Boden ist sehr mager, eine Industrie gibt es nicht. Am Fuße des Javornik liegt die Ortschaft Orlove, mit einer Dampffäge. Die Bevölkerung benützt ihren Überfluß an Weidenbäumen für Korbflechterei, ist aber auch im Garteubau erfahren
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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