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und schafft ihr Obst, meist Äpfel, sogar nach der Hauptstadt, oder hausirt mit Dörrobst.
Von einem Hügel, der zur Waag niederblickt, schimmert mit weißen Mauern weithin das
ausgedehnte Schloß Zsigmoudhäza, durch Sigismuud Balassa erbaut, mit 52 Zimmern
und 365 Fenstern. Die Säle darin sind mit Porträts der Balassa geschmückt, die Kapelle
mit Fahnen und Kriegsgeräth, die an Türkensiege erinnern. Der jetzige Besitzer ist Fürst
Hohenlohe.
Weiterhin folgt bei Milochö und Nosziez der Durchbruch der Waag; die auf
einander losrückendeu Gebirgsrippeu machen aus ihm ein Thal voll wildromantischer
Die Pflaumendarre zu Medne.
Naturscenerie und zwingen zugleich den Fluß, mehrere kühne Krümmungen zu machen.
Der Ausgang, dessen Felsbildungen an Rinnen eines riesigen Triumphbogens gemahnen,
führt auf Puchö zu. Als die Schlacht am Weißen Berge 30.000 protestantische Familien
Mährens heimatlos machte, wurden viele von ihnen durch Georg Räköczy I., damals
Besitzer der Herrschaft Leduiez, in Puchö aufgenommen; er siedelte sie in dem sogenannten
mährischen Viertel an, das sich aus einem einzigen Gäßchen in Folge der durch die Herr-
schaft gewährten Vergünstigungen bald zu einer besonderen Gemeinde, mit eigenem
Richter und Magistrat, sowie protestantischer Kirche und Druckerei, entwickelte. Da die
Einwanderer ohne Ausnahme mährische Tuchweber waren, wnrde Puchö durch diese
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Band 18
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (5)
- Band
- 18
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.02 x 21.71 cm
- Seiten
- 462
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch