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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 326 -
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326 Der schönste Theil der Stadt Trentschin (Trencsen) dehnt sich mit zwei Straßen am AbHange des Burgberges aus. Aber noch jetzt sieht man Spnren der Basteimauern, welche die alte Stadt umgaben, sowie zahlreicher Gräben und Grundmauern, eines unterirdischen Ganges und des Stadtthors; nur die 200jährige Pfarrkirche steht völlig wohlerhalten und birgt eine Menge werthvolle Alterthümer. In ihrer durch ein Eisen- gitter abgeschlossenen, kleinen Kapelle befand sich die Gruft der Jlleshäzy; sie wurde zur Zeit Josephs II. zerwühlt und die Schmucksachen nach Dubniez gebracht. In der linksseitigen Nische aus schwarzem Marmor steht die lebensgroße Alabasterstatue Kaspar Jllishazys, dem Altar gegenüber die Bronzebüste Joseph Jlleshäzys. Sehr alt ist der aus einem Steinblock gehauene Taufbrunnen (vier Engelköpfe, von einem Löwen gehalten). Im Kirchenschatz befindet sich eine neun Pfund schwere silberne Monstranz, die von Ludwig dem Großen 1362 geschenkt ist und von Kunstkennern auf 30.000 Gulden geschätzt wurde. Unter den vielen Kelchen sind drei gothische bemerkenswerth. Auch die zweithürmige Piaristenkirche enthält viel Kostbarkeiten, ja die Kirche selbst ist mit ihren Marmorwänden und dem schönen, auf zehn Säulen von hellrothem Marmor ruhenden Gewölbe sehr sehenswerth. Das an die Kirche stoßende Obergymnasium hat eine reiche Bibliothek. In dem Stadttheile am Fuße der Burg befinden sich noch das hübsche Comitatshaus, das Stadthaus, das älteste Gebäude mit einem Wartthurme, das Jlleshäzy' sche Haus und das Casino. Am nördlichen Fuße des Burgberges zieht sich ein hübscher städtischer Park hin, in der Nähe desselben steht eine neue Kaserne und eine ganze Reihe eleganter neuer Häuser. Durch das südliche Stadtthor und die Kossuth- gasse entlang geht man zur evangelischen Kirche und der hübschen neuen Schule; im Süden schließt die Zeile mit den Häuschen und Obstgärten der Vorstadt Humna. Trentschin ist eine kleine Stadt, aber die schönste längs der Waag; seine Gassen sind, obgleich reinlich, wegen der durch die Waag geschaffenen Hindernisse nicht recht geregelt. Es hat blos 5100 Einwohner, darunter aber viel Intelligenz und Adel. Außer dem Obergymnasium besitzt es eine höhere Töchterschule und einen naturwissenschaftlichen Verein; es ist Sitz der Comitatsbehörde, des Gerichtshofes und Bezirksgerichts, der Finanzverwaltung, und auch das Comitats-Krankenhaus befindet sich hier. Trentschin ist eine Stadt mit geordneten! Magistrate und führt den Titel königliche Freistadt. Es treibt Landwirthschaft und Gewerbe; der Boden ist gut, der Obstreichthum (namentlich Äpfel und Pflaumen) groß, mitunter reift selbst die Traube. Die Ofen- und Kochgeschirr- Industrie hat es schon zum Export gebracht, der Handel ist entwickelt, der Verkehr ansehnlich. Eine Stunde von Trentschin liegen Turua und Hämry, in deren Gemarkung Raköczy 1708 die letzte große Schlacht gegen Heister verlor, worauf er sich auf Kaschau zurückziehen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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