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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 328 -
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328 mußte. Das Volk glaubt, Raköczy habe sein Schwert tief im Boden der Turnaer Gemarkung verborgen, und wer es finde, der werde das Land wirklich frei und glücklich machen. Die gegen die Waag abgedachten Flanken des Jnoveez-Berges sind meist steil, ihre Felsen mitunter malerisch. Gegen die Waag hin öffnen sich kurze Seitenthäler, die wenig Wasser haben. Quellen sind selten; eine geht aus dem zuckerhntförmigen Lafitberg auf, aber auch diese versiegt schon im Juni, während die Thalbäche meist schon im Mai kein Wasser haben oder höchstens vereinzelte kleine Tümpel aufweisen. Die schönste Sehens- würdigkeit des Waaggeländes ist hier hernm der einsam und senkrecht aus dem Thalgrund aufsteigende Kalkfelsen von Beezkö. Der Sage nach hat auf seiner Spitze König Matthias, oder Wojwode Stibor eine Burg erbaut. Dem Felsen gegenüber liegt Beezkö, das unter dem Namen Blnndns, das heißt Bolondöez, schon bei dem Anonymus Notarius vorkommt. Urkundlich ist es 1228 zuerst erwähnt. Später gehört es Matthäus Csak; 1379 erhält es Nikolaus Bänffy vom König Ludwig. Dann fällt es dem Wojwoden Stibor zu, der es mit Schanzen und dreifacher Steinmauer umgibt und höhere Thürme errichtet. 1437 ist es Eigenthum Paul Bäuffys, Gemals der Katharina Stibor, bei dessen Familie es bis 1649 verbleibt. Dann theilen sich Verwandte aus weiblicher Linie darein, und einer von ihnen, Mednyänßky, besitzt es noch jetzt. Zur Herrschaft Beezkö gehörten 14 Gemeinden. Die Großgemeinde Beczkö selbst, am Fuße der Burg, entstand aus deren Zugehörigkeiten — Beamtenwohnungen — und dehnte sich später nach Norden und Süden aus. Die katholische Kirche ist ein gothisches Baudenkmal von 1517; auch das Spital ist alt. Das Kloster der durch Stibor (1430) angesiedelten Panliner ist Ruine geworden. Der Nentraer Bischof Jakob Haskö brachte (1691) Franziskaner her. Der Boden von Beezkö gehört zu dem besten im Comitat; der rothe Thon der Cservena Hora wird für Majolika- und Pfeifenfabriken gesucht; das Vieh ist schön, die Pflaumen vorzüglich, der Wein freilich war allezeit sauer. An Kocsöez, mit Musterwirthschaft und Palmenhaus, und Neudorf an der Waag (Väg-Ujfaln) vorbei, wird die Südgrenze des Comitats erreicht und unsere Wanderung durch den ins Trentschiner Comitat fallenden Theil des Waagthals mit seinen 22 malerischen Rninen ist zu Ende. Der Flächeninhalt des Trentschiner Comitats beträgt 4619 82 Quadratkilometer. Fast die Hälfte davon ist Waldgebiet (152.209 Katastraljoch); in den nördlichen Theilen herrscht die Tanne, in den südlichen die Bnche, die stellenweise bis zu den Äckern hinabdringt. Der breitrückige Manin ist mit Buchenwald, der Jnovecz mit Eichenwald bedeckt; auch die Zerreiche, Birke und Espe fehlt nicht, und längs der Gewässer gedeiht die Weide reichlich. Im Norden gibt es mitunter selbst Urwald. Jetzt sind hier die herrschaftlichen Wälder die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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