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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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330 Stelzvögeln und Wildenten belebt, hoch oben in der Luft ein Geier, der ans Beute lauernd seine Kreise zieht. Die Ufer sind an manchen Stellen 65 bis 100, ja 150 Centiineter hoch, an vielen anderen dagegen (bei Sillein, Trentschin) fließt der Strom fast ohne Ufer. Die Breite wechselt sehr; schon der obere Lauf, gegen Trentschin hin, weist 48 bis 66, ja 70 Meter; bei Sillein hat er 130 Meter. Bei Trentschin führt eine 240 Meter lange Brücke hinüber; Eisenbahnbrücken gibt es mehrere. Die Tiefe schwankt zwischen 30 Centi- ineter und vier Meter; die Geschwindigkeit beträgt bei der Kisncza-Mündung 1 /^s Meter dieSecuude, weiterhin durchschnittlich 2 Vs Schritt. Unterhalb Trentschin ist dieWaag seicht und fließt langsam; bis an die Comitatsgrenze sind die Ufer vielfach durchsickert; zwischen Csütörtök und Bohnßlavicz treten in der Umgebung Sümpfe auf, deren Gras nur als Streu benützt wird; an vielen Stellen gibt es darin tiefe Wasserlöcher, die hier Meeraugen (mors^kö okv) heißen. Bei gewöhnlichem Wasserstande ist die Waag wegen ihrer Seichtheit auf diesem ganzen Striche nur zur Flößerei geeignet. Einzelne Stellen sind gefährlich, allein der Flößer kennt das Bett genau, er vermeidet geschickt die Stellen, wo Bänke und Felsen drohen, und treibt mit dem ihm anvertrauten Holze, mit Brettern, Latten, Schindeln, Wein- pfählen, aber auch mit Lebensmitteln, sicher der unteren Gegend zu. In Sillein, Puchö, Trentschin macht er Halt, um sich mit Mundvorrath zu versehen, in Pnchö gutes Sohlen- leder für seine Bundschuhe zu kanfeu, dann steuert er hinab gen Komorn. Auch durch ihr Schlammführen macht die Waag sich nützlich. Das Jahresmittel ihrer Wassermenge beträgt über 435 Cnbikmeter die Secunde, wobei nach den angestellten Beobachtungen ein Dreihnndertstel Schlamm mitgeht; die jährliche Schlammmenge also, die sie in Bewegung setzt, ist gleich 7175 Kataftraljoch Fruchtbodens erster Classe. Im Laufe von 112 Jahren schleppt sie von den benachbarten Bergen, Thälern und Äckern so viel werthvolles Material weg, daß man damit das ganze Trentschiner Comitat einen Fuß hoch mit frucht- barem Erdreich bedecken könnte. Aber auch Schaden richtet sie viel an. Im Jahre 1662 richtete ihr Hochwasser einen großen Theil des Comitats zugrunde; dauu folgten die verheerenden Hochwasser von 1683 und 1725. Am 26. August 1813 stieg die Waag um 4'/s Meter über ihren gewöhnlichen Stand, ihrem dreitägigen Wüthen fielen damals 286 Menschenleben zum Opfer, der Verlust an Vieh, Gebäuden und Nahrungsmitteln betrug mehr als viereinhalb Millionen Gulden und die Felder waren bis an den Fnß der Berge 15 Centimeter bis fünf Meter hoch überflnthet. Das Hochwasser von 1841 erreichte sogar noch in Liptö-Ujvär 65 Centimeter, in Sillein aber 2 8 und in Trentschin drei Meter. Damit verglichen war die Überschwemmung von 1892 nur gering. Solche Katastrophen, mit drei bis vier Meter hohen Überflnthungeu, sind außergewöhnlich. Wohl aber kommt es häufig vor, daß im April und im Herbst, also bei Schneeschmelze nnd schweren Regen-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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