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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 331 -
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331 güsfeu, wenn die Nebenflüsse Plötzlich große Wassermengen einströmen lassen, die sonst seichte Waag plötzlich um zwei Meter steigt. Die Landstrecken längs der niedrigeren Ufer kommen dann unter Wasser. Die Einwohner flüchten sich auf die höheren Punkte, Äcker nnd Felder werden mit schlammigem Wasser und Kiesschichten bedeckt. Viele Äcker verwandeln sich dadurch in kiesbedeckte Fluthterraius oder bestenfalls in Hutweiden; ja es kommt oft vor, daß nach größeren Überflnthuugcn die Strömung des Flusses sich ändert und bisheriges Ackerland in ein neues Waagbett verwandelt, während das alte zu Tümpeln, Morast und todten Armen versumpft. Deshalb liegen die Äcker am rechten Waagufer meistens auf Hügeln und Berghängen verstreut. Im Thale von Lutisa sieht man selbst an Berghängen von mehr als 50 Grad Steigung Haferfelder, die man auch nicht mit dem Pflug ackern kann, sondern mit der Haue aufbrechen und mit Menschenhand eggen muß. Vom Fruchtboden nehmen die Äcker 152.454, die Wiesen 20.354, die Weiden 89.864, die Gärten 4650, die Weingärten 132, das Röhricht 210 und die gar keiner Steuer unterliegenden Flächen 271 76 Katastraljoch ein. Man wirthschaftet zumeist mittelst Frühjahrssaat, die 85 Procent der ganzen Produktion ausmacht, die Herbstsaat beträgt nur 14 Procent. Verschiedenheiten des Klimas und Bodens bewirken einen großen Unterschied zwischen den nördlichen und südlichen Theilen des Comitats. Längs der ganzen Kisucza und an ihren beiden Ufern ist das Klima trocken und kalt, der Boden mager. Der Frühling bringt, bei nordöstlichen und nordwestlichen Winden, plötzliche Umschläge der Temperatur; während des kurzen Sommers bringt nur der Südwind Regen; für den Herbst sind lange Regenzeiten charakteristisch, auf welche Schnee folgt; der feuchte, nebelige Winter weist oft Kältegrade von unter 24 Grad Reanmnr auf. In so mancher Thalecke gibt es fast gar keine Übergänge der Jahreszeiten. In Sznazsnicza dauert der Winter ein halbes Jahr, das andere Halbjahr ist milder, aber veränderlich. Da können denn die Haupt- gewächse nur Kartoffeln, Hafer und Hanf (für die Bekleidung) sein; außerdem wächst noch etwas Gerste und Heidekorn. Die Kartoffel ist die Hauptnahrung. Auch die Viehzucht trägt etwas bei, doch ist hier auch das Vieh kümmerlich. Südlich von Sillein ist der Boden besser und das Klima gleicht mehr dem mitteleuropäischen. Erwähnens- werth sind die Musterwirthschaften zu Teplieska, Kocsöcz und Zablat, sowie das berühmte Kraut vou Zävodje und Sillein. Aus dem Bvsaczer Thale wird jährlich eine Menge Heu verfrachtet. Die Viehzucht darf längs der ganzen Waag als blühend bezeichnet werden. Obst ist viel und gut, besonders Pflaumen, Äpfel, Birnen und Haselnüsse. Bei Podlnzsän, Motesicz, Zay-Ugröcz und anderwärts sind die Äcker mit Obstbäumen eingefaßt. In den südlicheren
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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