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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 348 -
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348 hier (1252) Prämouftratenser an. Nach der Schlacht bei Mohäes war es zeitweilig im Besitz der Thurzö, Jlleshäzy und seit 1586 der Jesuiten. Die Klostergüter fielen nach Aufhebung des Jesuitenordens dem Studienfonds zu, dem sie noch jetzt gehören. Das Archiv des Couvents wurde 1780 nach Neusohl verlegt, und obgleich das Tnröczer Comitat wiederholt um die Rückerstattung desselben einkam, wurde doch 1802 das Neu- sohler Capitel der beglaubigte Ort. Im burgähnlichen Klostergebände ist am spätgothischen Gewölbe einer ebenerdigen Räumlichkeit die Jahreszahl 1593 zu lesen; dieses Gewölbe zeigt noch jetzt die Symbole der Gesellschaft Jesu und des asketischen Lebens. Im Oberstock sind die Zimmer Peter Päzmanys, der von April bis September 1616 Propst von Tnröcz war, noch großentheils im ursprünglichen Znstande erhalten. An dieses Gebäude lehnt sich östlich die Kirche mit ihren gothischen Resten: drei das Chor tragenden Säulen, der Kapellenthüre, der Wölbung, dreiblätterigen Rosetten und der Kapelle. Der Hochaltar hat ein auf Lindenholz gemaltes Marienbild, das von Blatnicza hieher gelangt sein soll; die Überlieferung hält es für ein Werk der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts. In der Sacristei befindet sich ein altes Marienbild mit russischer Inschrift. Die Orgel ist vom XVII. Jahrhundert. Die Bibliothek der Pfarrkirche enthält mehrere seltene und werthvolle Werke. Die Äcker der Gemeinde werden meist von Weibern bestellt, denn die meisten Männer sind Hansirer und betreiben von frühester Jugend an ihr Wandergewerbe; sie durchziehen mit ihren Waaren einen großen Theil Europas und werden durch die Moldau und Rußland bis nach Persien verschlagen, so daß sie mitunter 3 bis 5 Jahre fern von der Heimat zubringen. Daher gibt es hier auch Leute genug, die drei oder vier Sprachen sprechen, wie sie sie unterwegs durch das Ohr erlernt haben. Übrigens ist die Ortschaft wohlhabend, ja es zeigt sich sogar ein Hang zum Luxus, namentlich bei dem stattlich auftretenden weiblichen Element. Eine Merkwürdigkeit ist hier noch die große ärarische Fischzuchtanlage, für die mehrere Teiche in Verwendung stehen. Eine halbe Stunde vom Orte erhebt sich der bewaldete Burgberg von Zniö, auf dessen zackigem Felsgipfel die stolze, im Mittelalter für uneinnehmbar geltende Burg stand. Ihre Gründung wird von einigen den Marahanen zugeschrieben. Sie hieß damals Turöezvär (Burg Turöez). Zur Tatarenzeit hielt sich Bela IV. eine Zeitlang da ans. Und als im Kampfe zwischen Bela IV. und dessen Sohne Stephan des Letzteren Weib und Kinder vou den Anhängern des Königs in der Pataker Burg gefangen genommen wurden, brachte man sie von dort hieher nnd hielt sie zu Turöezvär in strengem Gewahrsam. Zu Johannes Hunyadis Zeit gehörte sie den Hnssiten. Während der Tököly'schen Wirren wurde sie in Brand gesteckt und bis ans einen Thnrm abgetragen. Jetzt ist sie völlig Ruine. Das Turöczthal ist östlich von Zniö-Väralja am breitesten. Ungefähr in der Mitte dieser Erweiterung liegt am rechten Ufer der Turöez das Dorf Szoezöcz. Hier befand sich
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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