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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 355 -
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355 und Turvcz, Der Religion nach sind 90 Prvcent der Bevölkerung römisch katholisch, 9'/- Procent evangelisch A. (5,, Procent Jsraeliten. Die Bevölkernng wohnt in 6 Marktflecken nnd 91 Dörfern, von denen bis 1848 82 Gemeinden der Ärvaer Herrschaft zngehörten nnd nur 15 im Besitze einzelner Adels- familien waren. Diese eigenthümliche Vertheilnng des Grund und Bodens brachte es mit sich, daß Ärva als Comitat bis auf die jüngste Zeit kaum in Betracht kam. Seitdem die Aviticität aufgehoben und die Besitzregelung durchgeführt ist, hat sich auch dies bedeutend geändert. Von den 350.119 Katastraljoch Ackerland sind fast 200.000 frei geworden, und der Besitz der Herrschaft ist auf insgesammt 70.787 Joch herabgegangen, wovon 54.794 Joch Wald, 11.665 Joch Weide nnd nur 1304 Joch Wiese und Acker, das Übrige aber nnbranchbar. Zieht man den Besitz der Ärvaer Herrschaft ab nnd dividirt das verbleibende Culturland mit der Einwohnerzahl, so kommen auf jeden Bewohner 3 3 Katastraljoch, was im Vergleich mit anderen Comitaten des Oberlandes noch immer ein sehr günstiges Verhältniß gibt. Bei alledem kann aber der Bewohner von Ärva, wenn er keinen anderen Erwerb findet, von seinem Acker nicht leben, und besonders in den beiden oberen Bezirken mnß der Bauer seine magere Haferernte oft erst Ende October einheimsen und seine kleinen Kartoffeln aus halbgefrorenem Erdreich herausgraben. In der Landwirthschaft wiegt das System der Brache vor. Dabei ergibt in der unteren Gegend, besonders anf den abschüssigeren Äckern, Roggen mittlere, dagegen Kartoffeln, Gerste nnd Hafer ausreichende Ernten. In der oberen Gegend ist der Roggen- anban schon Ausnahme und gilt als Luxus. Das Hauptprodnct sind dort Kartoffeln nnd Hafer; sie dieuen nebst Kraut dem frugal gewöhnten Ärvaer Bauern als ständige Hanpt- nahrnng. Bei schwachem Ertrag, wie er ja oft vorkommt, hilft der Mais aus, der aus dem Alföld bezogen wird und auch unter normalen Verhältnissen starken Absatz findet. Eine andere landwirtschaftliche Methode ist in den an Galizien grenzenden Gemeinden der oberen Gegend üblich. Ihre Häuser stehen nicht in Gruppen beisammen, sondern zerstreut. Die Gemarkung ist nämlich nach sogenannten Schnüren (snui i) unter die einzelnen Einwohner vertheilt; jede solche Schnur (Zone) erstreckt sich von dem einen Rande der Gemarkung bis zu dem anderen, begreift auch Haus und Hof des Bauern in sich und enthält sämmtliche Zweige der Bodencnltnr, den Wald natürlich ausgenommen. Die Größe dieser zonenartigen Grundstücke wird nach ihrer Breite gerechnet und bei vorkommendem Besitzwechsel kauft und verkauft man sie anf recht eigenthümliche Art klafterweise. Der Ärvaer Bauer besitzt neben seinem Ackerbau auch noch die ganz erstaunliche Fertigkeit, vom Hansbau hinab bis zum letzten landwirthschastlichen Geräth sich Alles selbst zu machen. Mit Hilfe seiner Hanslcnte verfertigt er die zur Bekleidung der Familie 23-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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