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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 362 -
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362 Jenseits des Hradek liegt der Marktflecken Nagyfalu (Velka Veß), einst Hauptort des Comitats. Er ist daselbst ohne Zweifel eine der ältesten volkreichen Ansiedluugeu, denn er ist als solche schon 1272 in dem Donationsbriese erwähnt, worin Ladislans der Knmanier dem Hotimer, Ahnherrn der Familie Reviezky, das „anmuthig gelegene", zwei Hufen große Landstück Revisnye schenkte. Hier hielt der spärliche Adel seine Versamm- lungen ab, bis im Jahre 1683 die littauischen Schaaren des vom Entsatze Wiens heim- ziehenden Sobieski die Stadt plünderten und verbrannten. Damals ging auch das in der Kirche untergebrachte Comitatsarchiv zugrunde, und seitdem wurde Alsö-Kubiu Comitats- sitz. Die Ärvaer Herrschaft hat hier ein hübsches Schloß. Nördlich von Nagyfalu liegt am Fuße saufter Hügel Dorf Revisnye, Stammsitz der Reviezky; weiter östlich am Ärvaflnß Kis- und Nagy-Bißterecz; vom ersteren westlich Benyo-Lehota. Es sind lauter alte Ortschaften. In der Gemarkung von Nagy- Bißterecz erhebt sich der Berg Trnini, auf dem vorgeschichtliche Funde gemacht wurden. Die kleine Ebene um Nagy-Bißterecz her wird im Süden und Osten von der Ärva bespült und von der Gemarkung des benachbarten Marktfleckens Alsv-Kubin getrennt. Über die neue Eisenbahnbrücke gelangt man an die Tyrnau-Krakauer Staatsstraße, die von Liptau-Noseuberg her das ganze Eomitat durchschneidet und an dessen Nordgrenze über Podwilk nach Galizien führt. Von der erwähnten Brücke geht es südwärts zur Mündung des vom Knbiner Bach durchströmten Thales, wo Alsö-Kubiu, der jetzige Hauptort des Comitates, liegt. Die 1.609 Einwohner sind jetzt mit Ausnahme der Intelligenz, die sich als magyarisch bekennt, ausschließlich Slovaken: mancherlei Umstände deuten jedoch darauf hin, daß die ersten Ansiedler Deutsche gewesen. Die Bevölkerung treibt, mit Inbegriff der Handwerker, auch jetzt größteutheils Ackerbau. Der Ort besitzt, außer dem Eomitatshause, ein Bezirks- gericht, eine Finauzdirectiou, ein Staats-Bauamt, eine Handels-Mittelschule, eine römisch- katholische und evangelische (A. C.) Kirche, eine Synagoge und die aus Lorenz Csaplovics' Nachlaß stammende Eomitatsbibliothek von 60.000 Bänden. Von Alsö-Kubiu auswärts liegt drei Kilometer weit in der Richtung des Chocs- Berges (1.613 Meter) das Dorf Felsö-Knbin, durch urzeitliche Funde bekannt. Die Lage am Fuße des Doppclberges Szkalka (Osträ und Tnpä Skala — scharfer und stumpfer Stein) ist schön; gerade da theilt sich das Thal nach Ost und West und folgt den Ausläufern des Chocs-Berges. Aus jedem der Thäler kommt ein Gebirgsbach durch frische Wiesen niedergeranscht; am unteren Ende des Dorfes vereinigen sie sich und eilen als Kubiuer Bach weiter, nach Alsö-Knbin. Felsö-Kubin gelangte schon im ersten Zehntel des XlV. Jahrhunderts in den Besitz der Nachkommen Hudkouths von Liptau-Reuche, welche die Ahnen der Familien Knbinyi und Meskö wurden. Auch jetzt siud hier diese
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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