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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 375 -
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375 wirkliche Entfernung kaum richtig zu schätzen vermag. Später verschwindet er immer mehr hinter dem Szkalkaberg, der über Varalja thront. Dann sieht man den Kicsera- berg auftauchen, und bei einer kleinen Wendung des Weges erblickt man neuerdings, in anderen Rahmen gefaßt, das vornehmste alte Schmuckstück des Cvmitats, die ehrwürdige Burg Ärva. Das liptauer Comitat. Das Liptauer Comitat bildet ein längliches Viereck am Oberlause der Waag, das gegen Nordost und Nord von Gebirgsstock und Kette der Hohen Tätra, gegen Süd von der Niederen Tätra, gegen West von den Hanptgraten der Großen Tatra begrenzt wird. Der Waagfluß durchschneidet iu seinem Laufe von Ost zu West das Liptauer Comitat ziemlich in der Mitte und ist dabei von einer schönen Uferebene begleitet, die von Csorba bis Rosenberg etwa 60 Kilometer lang ist, während ihre Breite zwischen 8 und 15 Kilo- meter, ihre Meereshöhe zwischen 500 und 950 Meter wechselt. Diese selbständige geographische Einheit von 2.257 54 Quadratkilometer Flächeninhalt hat im Osten das Zipser, im Südosten das Gömörer, im Süden das Sohler, im Westen das Turöczer, im Nordwesten das Ärvaer Comitat, im Osten und Nordosten aber Galizien zur Grenze. Das von hohen Bergen umgebene und bedeckte Comitat gehört an landschaftlichem Reiz und wildromantischem Charakter zu den schönsten und interessantesten Theilen des Landes. Die wolkengekrönten Berggipfel blicken hier mit knppelförmigen Stirnen, dort mit zerrissenen Zacken, mit trümmerbesäten, stellenweise schneegesüllten Schründeu und fichtenbewachsenen Flanken auf die wellige Ebene des Waagthales nieder, wo an beiden Flußufern bald hart am Rande gelagert, bald mehr gegen den Fuß des Gebirges hin auf den Hängen vorliegender Hügel verstreut, nahe beieinander die Dörfer sich aufreihen; die meisten klein, mit weißen Hänsern und strohgedeckten Hütten, über denen die Kirchthürme hoch aufsteigen, und hie und da auch ein thurmgekröntes Herrschaftsschloß. Am westlichen Ende des Comitats ragt die Burg Likava empor, an seinem östlichen Rande dunkeln die Basteimauern und Trümmer von Liptö-Ujvär; sie erzählen Geschichten aus längst verrauschten Jahrhunderten. Mitten durch das ganze Comitat aber poltern die Eisenbahn- züge, und da und dort qualmt der Schlot einer Fabrik; das sind die Künder einer neuen Zeit, eines neuen Zeitgeistes, sie erzählen von dem Fortschritt des modernen Lebens. Den Kern der Gebirge bilden im Comitat Gneis und Granit. Das Kalkgebirge, das die Granitbasis des Tatragebirges umfängt, ist das ansgedehnteste Kalkgebirge im nord- westlichen Theile des Landes. Die in ost-westlicher Richtung verlaufende Kette der Niederen Tätra verbindet die südliche Berggegeud des Liptauer Comitats mit dem Zips-Gömörer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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