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Schilde, und eroberte dann in Wladislans' Auftrage mit eigens gesammeltem Heere
Likava, das jedoch 1497 wieder an Johann Corvin zurückfiel. Im XVI. Jahrhundert
wechselte es oft den Herrn. Es war längere oder kürzere Zeit bei den Thurzö, bei Ludwig
Pekry, Andreas Bäthory, der königlichen Kammer, im XVII. Jahrhundert bei den
Jlleshäzy und Thököly, zu Anfang des XVIII. hielt es Raköczy besetzt, bis es (1707)
endgiltig zerstört wurde. Seitdem ist es Ruine.
Südwestlich von Likava ist der Hochsteig von Oßada-Revueza, vou wo eine Serpen-
tinenstraße von seltener Schönheit über den 1.010 Meter hohen Hochsteig des Sturecz-
Berges in das Sohler Comitat führt. Diese Landstraße wurde in den Dreißiger-Jahren
angelegt und war bis zur Eröffnung der Kaschan—Oderberger Eisenbahn der Haupt-
straßenzng des Handelsverkehrs dieser Gegend; die drei anliegenden Gemeinden Revneza,
Lnzsna-Oßada und Fejerpatak hatten da ein einträgliches Fuhrmannsgeschäft. Dieser
auch jetzt sehr belebten Straße parallel zieht das Lnbochna-Thal weiter nach Westen.
Hier bietet die nenestens entstandene Sommerfrische Fenyöhäza mit ihren größeren
und kleineren Villen und einem in den Fichtenwald verlaufenden Park ein ausnehmend
hübsches Bild.
Folgt man von hier ans der Landstraße längs der Waag weiter hinan gegen Osten,
so sieht man rechter Hand das Langholz der Flößer den stillen, klaren Stromspiegel
hinabgleiten und am Saume der Wälder grüne Wiesen, Weiden, duftende Gefilde mit
gruppenweise weidenden Schafheerden; dort aber eilen unter Schnauben und Pfeifen
Eisenbahnzüge dahin, stellenweise beinahe die senkrechten Felswände streifend. Vor dem
amnnthig gelegenen Rosenberg (Nözsahegy) schwenkt man südwestlich ab, geht angesichts
des Likavaer Thales auf das linke Ufer der Waag über und erreicht das Oßada-Revuezaer
Thal, in dem die Landstraße auf immer schmälerer Thalsohle zwischen hohen Bergen der
Grenze von Sohl zuführt. Eine Abzweigung entsendet sie liukshin nach Bad Koritnieza,
geradeaus aber erreicht sie über die drei Dörfer Revucza die Grenze des Sohler Comitats.
Dieser Straßenzug ist ungemein schön; bis Revucza folgt er einem welligen Abhang und
die beiderseitigen Ausläufer der Niederen Tatra bilden ein ziemlich breites Thal, mit
üppigem Wiesengrün, rechts nnd links mit Heustadeln, geschäftigem Arbeitervolk, Schas-
heerden, Kuhheerdeu, eine Ergötzung für das Auge. Über Revucza hinaus ändert sich die
Landschaft mit eiuem Schlag; ein schmaler Engpass führt an den Fuß des Sturecz-Bcrges,
von wo eine Kuuststraße sich über anmuthige Berghalden längs des krystallklaren Gebirgs-
baches zum Gipfel des 1.010 Meter hohen Stnrecz emporfchlängelt, dessen Grat die
Grenzlinie zwischen den Eomitaten Liptau und Sohl bildet nnd eine weite Aussicht
eröffnet über alle die waldbedeckten Gebirge von Liptau, Sohl und Turöez nnd noch
weiter umher.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Band 18
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (5)
- Band
- 18
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.02 x 21.71 cm
- Seiten
- 462
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch