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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 386 -
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386 eingedrungene Pfeilspitze aus Feuerstein. Die menschlichen Gebeine aus der Urzeit sind so zahlreich, daß man die Knochen von 42 Erwachsenen, 22 größeren und 12 kleinen Kindern unterscheiden konnte. Die Höhle wurde 1871 durch den Bürgermeister von Rosenberg, Karl Krecsmery entdeckt, allgemein bekannt aber wurde sie 1871, und im Jahre 1876 wurde sie wissenschaftlich erforscht. Der Mönchsberg ist auch noch wegen des Klosters der Tempelherren berühmt, das schon ganz zu Anfang des XIII. Jahrhunderts bestanden haben mag. Weiterhin liegt am rechten Waagufer Dorf und Eisenbahnstation Tepla. Schlägt man dann die Richtnng nach links ein, so taucht im Hintergrunde des Lueskaer Thales der westlichste Wachtposten der Liptauer Alpen, der hohe Choes auf, an dessen Fnße der Badeort Lueska mit seineu eisenhaltigen Quellen liegt. Von hier aus geht durch das Thal von Malatina die älteste Straßenlinie des Comitats, die früher den Verkehr mit dem Nachbarcomitate Ärva vermittelte. In der Richtung nach Ärva erhebt sich links von dieser Straße die steile Felswand, auf der einst die mächtige Burg Liptau (Lipto) stand. Sie gab dem ganzen Comitat seinen Namen. Die Trümmer der Mauern waren noch vor sechzig Jahren zu sehen, jetzt ist bereits jede Spur verschwunden. Burg Liptau dürfte im letzten Jahrzehnt des XII. Jahrhunderts erbaut worden sein, als die Besiedeluug des Comitats begann; in den folgenden drei Jahrhunderten war sie allen Unbilden der Zeit und der Kriege ausgesetzt und wechselte sogar mehrmals den Namen; gegen Ende des XIV. Jahrhunderts hieß sie Nagyvär, im XV. Jahrhundert Vasvar. In den stürmischen Jahren des XIV. Jahrhunderts hatte sie viel durch die polnischen Einfälle zu leiden. Von hier aus machten die Hufsiteu und Pankraz Szentmiklösi ihre Raubzüge und plagten das Volk, so daß König Matthias in seinem oberungarischen Feldzuge, um der Bevölkerung Ruhe zu schaffen, die Burg zerstören ließ. - Am linken Waagufer liegt am Fuße des Havrau-Berges, ja zum Theil auf dessen südlichem Abhang, die Ortschaft Szeu t -Mär ia , ehemals Boldogafßonyfalva, deren einzige kurze Häuserzeile und ihrer alten Form verlustig gegangene Kirche gar nicht ahnen lassen, welche Rolle dieses bescheidene Dörfchen vor 5l)0 Jahren im Eomitate gespielt hat. Da nämlich hier die älteste römisch-katholische Kirche des Comitats stand, war hier anch der Sitz des Comitats; hier nahm der Index Cnriae Emerich Bubek 1391 die Prüfung der adeligen Besitzungen von Liptau vor, infolge der durch das ganze Comitat verbreiteten gefälschten Besitzurkunden, deren Verfertiger Joannes Literatns war, und die das Besitzrecht selbst im Falle der unzweifelhaftesten königlichen Schenkungen gefährdeten; hier wurde der zum Scheiterhaufen vernrtheilte Joannes Literatus verbrannt; in der hiesigen Kirche legten die prozefsirenden Parteien den vom Richter geforderten Beglanbignngs- und Reinigungseid ab. Auf dem Gipfel des die Ortschaft überragenden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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