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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 388 -
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386 Berges Havran stand einst das Kloster des Johanniterordens, das dann im XV. Jahr- hundert das Ranbnest des Pankraz Szentmiklösi nnd des Peter Komoröczi wurde. Die Aussicht von da erstreckt sich weithin, von Rosenberg die Waag auswärts bis Szent-Jvän und bis zur fernen Kette der Niederen Tatra, über eine Unmenge dem Fuße der Berge entlang verstreuter Dörfer und die launenhaften Windungen der Waag; so war dieses Adlernest in den Jahrhunderten der Kämpfe und des Faustrechtes gar wohl geeignet, Alles, was vorbeikam, zu erspähen, die reisenden Kaufleute zu überfallen und auszuplündern. Auf der Comitatsstraße erreicht man nach Osten hin, längs des rechten Waagufers alsbald jene kleine alluviale Ebene, in der der Comitatssitz Liptö-Szent-Miklös mit 2.940 Einwohnern erbaut ist. Das hübsch angelegte Städtchen erhielt diesen Rang erst im vorigen Jahrhundert, als es sich zum Hauptplatz des Handels aufzuschwingen begann. Seine Lage ist sehr schön, die ganze Umgebung ist überraschend. Südlich der Stadt erheben sich die sanfter geschwungenen Bergstöcke der Niederen Tatra; im Norden streben dje mächtigen Berggruppen der Liptaner Alpen auf; läugs der Waag aber öffnet sich ein freier Ausblick gegen Ost und West. Der erste Name des Platzes, auf dem später Liptö- Szent-Miklös gebaut wurde, war Mathefölde (Matthäusboden); so nennt ihn auch König Bela IV. in seiner Urkunde von 1268, worin er zum Bau der Kirche ein Grundstück nnd für die Pfarre eine Curie verleiht. Die gothische Kirche wurde eine Zeit lang von den Hussiten benützt. Im Jahre 1464 wurde sie wieder römisch-katholisch geweiht; 1664 brannte sie ab, wurde aber wieder aufgebaut. Auf ihrer Synode zu Liptö-Szent-Marton nahmen die Pfarrer des Liptauer Comitats am 18. Oetober 1583 als die ersten den Gregorianischen Kalender an. Die jetzigen Merkwürdigkeiten der Stadt sind: Die evangelische Kirche, die große und geräumige Synagoge, das im Jahre 1713 erbaute Comitatshaus. Seitdem Liptö-Szent-Miklös kürzlich mit der seine Fortsetzung bildenden Kleingemeinde Verbicz auch administrativ vereinigt wurde, ist es Großgemeinde; es ist jetzt Comitatssitz mit zahlreichen Bezirks-, Comitats- und Staatsämtern. Es hat eine Spar- cassa, eine staatliche Bürgerschule, mehrere Vereine für Culturzwecke. Es betreibt eine bedeutende und lebhafte Lederindustrie, welche Kürschner-, Gerber- und Schusterwaare liefert; eine Weberei und eine Knochenmehlfabrik arbeiten auch für die Ausfuhr; der Handel mit Spiritus und Holzwaaren ist ansehnlich. Mit Ackerball beschäftigt man sich nur wenig, da die Gemarkung nicht groß ist. 1883 wurde der Ort durch Feuersbrunst verheert, seitdem aber als ausnehmend hübsches Städtchen wieder anfgebant. Etwa drei Kilometer die Landstraße hinan, liegt gegen Osten, wo der Szmrecsankabach sich in die Waag ergießt, die kleine Gemeinde Okolicsäny, mit etlichen Hundert Einwohnern. Die Merkwürdigkeit dieses Dörfchens ist das mit Eckthürmen versehene alterthümliche Schloß der 660 Jahre alten Familie Okoliesänyi; es zeigte einst den Charakter des XV. Jahrhunderts, der jedoch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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