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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 390 -
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390 durch Umgestaltungen während der Kuruezen-Kriege völlig verschwunden ist. Die römisch- katholische Kirche ist eine der größten im Oberland; sie wurde durch König Matthias 1489 erbaut und diese Jahreszahl ist auch im Bogeuseld über dem Thor zu lesen, während innen das Datum 1490 angebracht ist. Das Innere der Kirche ist durch zwei Reiheu schlanker Säulen in drei Schiffe getheilt; das Mittelschiff hat ein Sterngewölbe, das Chor ein Netzgewölbe; an dem Triumphbogen zwischen Schiff und Chor erblickt man die Wappen des König Matthias und des Grauer Erzbischofs Thomas Baköez. Das der Kirche angebaute Kloster wurde durch Michael Okolicsäuyi 1415 gegründet. Das Kirchengeräth hatten die Mönche von König Matthias geschenkt bekommen; es bestand aus goldenen, edelsteinbesetzten Kelchen, Kreuzen und Gewändern, fiel jedoch im Jahre 1571 Räubern zur Beute. Später nahmen sich die Evangelischen die Kirche und zerstörten das Kloster, doch gelangte die Kirche 1624 an die Katholiken zurück, Johann Okoliesänyi ließ das Kloster neu aufbauen, und seitdem versehen die Franeiscaner das geistliche Amt. Aufwärts von Liptö-Szent-Miklös gegen Osten wird das Waagthal Plötzlich schmäler, die Gegend wilder nnd rauher. An einem auch topographisch und historisch bemerkenswerthen Punkte dieses Comitatstheiles, wo der Belafluß sich in die Waag ergießt, steht die Ruine Liptö-Ujvär (Hradek). Die Burg wurde in der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts dnrch Csorba, Sohn des Donch, erbaut; sein Baumeister war der Steinmetz Hongh, die Ausrüstung lieferte der Ballistarius Jzombär. Im Laufe von vier Jahrhunderten wechselte sie oft den Herrn, bis sie endgiltig an das Ärar kam. Liptö-Ujvär ist Hauptort der hiesigen ärarialen Herrschaft, deren Waldbestand sich auf 40.000 Hektar erstreckt. Im vorigen Jahrhundert und in der ersten Hälfte des laufenden bestand hier eine Waffenfabrik; sie wurde dann durch den Erzherzog Albrecht gepachtet und zu einem Eisenwerk nebst Hochofen umgestaltet, die jedoch gleichfalls eiugiugeu. Es ist hier eine Tanninfabrik, ferner ein königlich ungarisches Oberforstamt und eine Fachschule für Forstwärter. Nördlich von hier liegt zwischen den Ortschaften Dovallö, Vavrisö und Szeut-Peter die kleine Ebene, die der Belafluß durchzieht. Hier schlug Franz Räköczy II. die verhängnißvolle Schlacht, die auch die Zerstörung der Burg Likava uach sich zog- Östlich von Liptö-Ujvär ist das Waagthal nach oben nur noch eine enge Schlucht, über die hinaus man auf die wellige Ebene von Geib gelangt. Geib (Hibbe) wird als Gemeinde schon 1239 erwähnt. 1265 erhält es als Bergwerkscolonie Privilegien. Seine römisch-katholische Kirche ist Ende des XIII. Jahrhunderts erbaut; 1683 brannte sie ab, bei welcher Gelegenheit auch der in ihr befindliche Grabstein des Emerich Balassa nebst Inschrift zerstört wurde. Die Erinnerung an die alte Besiedlung durch seine Einwohner
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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