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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 394 -
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394 die Burghörigen und das Burggesinde. Die Massenansiedlung begann in der zweiten Hälfte des XII. Jahrhunderts, im östlichen Theile des Comitats, als man aus dem benachbarten Zipser Comitate einen Theil der Bergleute nach der Gegend von Boezabanya und Geib (Hibbe) übersiedeln ließ, wo noch die heutige Generation die Namen der dem sächsischen Stamm angehörigen Bewohner dieser Ortschaften bewahrt; die deutschen Benennungen ihrer Gassen und Äcker haben sich bis jetzt erhalten. Das Nämliche geschah am westlichen Rande des Comitats, wo sich etliche Bergarbeiterfamilien aus den Comitaten Sohl und Bars niederließen, welche Rosenberg (Rözsahegy) und Deutsch-Liptsch (Nemet-Lipese) gründeten und durch deren Namen an ihre einstige Heimat erinnern wollten. In der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts gelangten im mittleren Theile des Comitats die im Wege königlicher Donatiou vertheilten Ländereien größtentheils in den Besitz von Familien, deren Name und Abstammung magyarisch ist; kleinere Gebiete wurden mit Italienern und Petschenegen besiedelt. Die Ansiedlnng der slavischen Nationalität fällt in die Zeit nach dem Tatarensturm und währt noch im letzten Zehntel des XIII. Jahrhunderts. Die vollständige Slovakisirnng dieser aus fünf Nationalitäten gemischten Bevölkerung begann in der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts, zur Hussitenzeit, und wurde nach König Matthias' Tode, zu Beginn der jagellonifchen Herrschaft beendet, als sogar die Grundbesitzerclasse von magyarischem Adel ihre Namen nach slovakischem Brauche schrieb. Zur Besiedlung des Comitats sei auch die interessante Thatsache erwähnt, daß, während in den beiden ersten Zehnteln des XIII. Jahrhunderts zwei oder drei königliche und fünf bergmännische Niederlassungen nebst höchstens zwei slovakischen Gemeinden vorhanden sind, gegen das Ende dieses Jahrhunderts schon 91 Gemeinden vorkommen, und zwar 41 mit magyarischem, 34 mit slovakischem, fünf mit deutschem, fünf mit lateinischem Namen und sechs nach Heiligen benannt; von diesen wurden nach dem Tatareneinfall vier Bergwerksniederlassungen neuerlich besiedelt, und zwar Rosenberg, Deutsch-Liptsch, Geib und Boczabäuya, welche nebst Tepla, Szjelnicz und Tarnoez nach dem Jahre 1260 privilegirte Marktslecken wurden. Durch die königlichen Donationen mehrten sich die Gemeinden immerfort. Der Reihe nach wurden auf den adeligen Curien Castelle, Burgen, Besten, Schlösser erbaut. Die Zahl der kirchlichen Bauten nahm immer mehr zu; die innere Ausstattung der Kirchen bewirkt einen gewissen Aufschwung der Kleinkünste, der Holzschnitzerei, des Goldschmiedegewerbes, verschiedener dekorativer Techniken; doch wohnten die Ausübenden nicht im Comitate, wo die Handwerksthätigkeit sich nur sehr schwer zu entwickeln vermochte. Die Ausstattung der Kirchen, Burgen und Adelssitze im Liptaner Comitat wurde durch die Gewerbsleute von Lentschan, Käsmark, Kaschau, Bartfeld und Eperies besorgt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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