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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 396 -
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396 Das häusliche Gewerbe umfaßt zunächst die Kleidungsstücke und die an denselben vorkommenden Stickereien; bemerkenswerth sind die geklöppelten Spitzenhauben der Frauen, die in Roth und Gold, Blau und Gelb gestickten Puffärmel für Frauen, Hemdärmel für Männer, Geldbeutel, Strümpfe, die Stiele für Äxte und Messer, die Hirtenflöten und Dudelsäcke. Auch im Schnitzen von hölzernen Löffeln, Schüsseln und Trögen, im Flechten von Trag- und Wagenkörben, Strohgegenständen sind sie geschickt. Nach den Daten der letzten allgemeinen Volkszählung (1890) ist die Thätigkeit der Bevölkerung im Comitate nach der Seite der Urproduktion die folgende: 63.307 Joch Äcker, 42.969 Joch Wiese, 66.937 Joch Weide, 185.516 Joch Wald und 21.277 Joch unfruchtbares Gebiet. Zwei Drittel des in Cultur befindlichen Gebietes sind ärarische Domäne, ein Drittheil ist Privatbesitz, der sich unter 243 größeren und 15.480 kleinen Besitzern vertheilt. Die hohe geographische Lage des Comitats, die Dürftigkeit und gebirgig-hügelige Gestaltung des Bodens, der Wasserreichthum der Thäler, das Klima, die Hutweiden der Waldwiesen und Alpentristen weisen die Bevölkerung mehr auf die Viehzucht, als auf die Landwirtschaft hin. Auch hat sie, so lauge nicht das Ausroden des Waldes und das Aufbrechen der Wiesen um sich griff, weit mehr Vieh gezüchtet, als in der jüngstvergangenen Zeit und der Gegenwart, und mit den Nachbarcomitaten lebhaften Viehhandel getrieben. Dem Klima und dem gebirgigen Lande entsprechend, ziehen die Landwirthe das kleine Gebirgsvieh und Gebirgspserd polnischer Raee. Der Beginn der Racenverbessernng reicht kaum 30 bis 40 Jahre zurück, sie ist übrigens nur auf den adeligen Gütern und in den ehemaligen Marktflecken zu finden. Die Schafzucht, beziehungsweise die Käsebereitung hat abgenommen. Die übrigen Zweige der Viehzucht sind kanm der Erwähnung werth. Der Holzvorrath der Wälder hat sehr abgenommen. Der einst für unerschöpflich geltende Schatz ist, mit Ausnahme der ärarischen Wälder, bereits zum allergrößten Theile verbraucht. Das maßlose Holzfällen der Privatbesitzer und das schonungslose Viehweiden haben diese Wälder verheert. Kaum, dass man noch in dieser Gegend die Alpentanne, den edelsten, werthvollsten und schönsten Baum der Nadelwälder, findet; sie kommt nur noch in den Wäldern am Fuße des Krivan und in denen des Ärars an schwer zugänglichen Stellen vor. Der Bergbau des Liptauer Comitats hat schon in der Urzeit begonnen. Im XIII. Jahrhundert bestand er in Csorba, Geib, Vichodna, Boezabanya, Rosenberg, Deutsch-Liptsch, Lubella, Dubrava. Nach dem Tatareneinfall war er unter Bela IV., Königin Elisabeth, Karl Robert, Ludwig dem Großen und Matthias sehr umfangreich, und das Gold von Boezabanya gehörte zur feinsten Gattung. Im XVII. Jahrhundert
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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