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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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402 es trägt sein bitteres Los voll Vertrauen und Ergebung in den Willen Gottes und hat auf jeden Schlag des Schicksals nur die Antwort: „Gottes Wille geschehe." Wenn die Glocke der Dorfkirche ertönt und die Arbeiter auf dem Felde das Läuten hören, nehmen sie den Hut ab, lassen das Arbeitsgeräth ruhen und verrichten aufrecht oder kuieud ihr Gebet. Und an kein Geschäft wird gegangen, ehe es nicht der Gnade des Herrn empfohlen worden. Für Vaterland uud Heimstätte empfindet der Slovake aufrichtige Liebe, und wenn ihu sei» Schicksal noch so weit in die Fremde verschlägt, eilt er bei Gelegenheit gerne »ach Hause. Ein slovakisches Sprichwort sagt: „Ein Stück Brod zu Hause ist besser, als eine ganze Kuh in der Fremde." Die Heimat der Slovake» ist sehr mannigfaltig. Da gibt es Reihen hoher Gipfel, langer Bergketten und tiefer Thäler. Auf den Bergspitzen ragen hie und da Trümmer alter Burgen und verschönern das Bild, das die ewig schöne Natur gewährt. Am Fuße des Gebirges, oder auf den Höhenrücken, zwischen denen die tiefen Thäler sich einsenken, sind die weißen Häuser des Dorfes zwischen dichtbelaubten Bäumen verstreut. Die im Thal erbaute Ortschaft besteht in der Regel ans einer einzigen Gasse, und dnrch diese strömt unter Silberpappeln oder Linden auch der Gebirgsbach entlang. Die Bauart und Einrichtung der Wohnhäuser ist in jeder Gegend anders. Am Rande des fruchtbaren Kleinen Alföld und weiter hinauf in den breiten Thälern sieht man anch hübsche Häuser aus Steinen und Ziegeln, deren Gassensronte oder breites Thor oft mit primitiver, aber durchaus nicht geschmackloser Malerei geschmückt ist. Je höher hinauf in das nördliche Gebirge, desto kleiner und ärmlicher werden die meist hölzernen Hütten. Im allgemeinen ist die Form der Häuser ein längliches Viereck. Nach der Gasse hin haben sie zwei kleine Fenster. Der wohlhabendere Bauer hat größere Fenster, an der armseligen Hütte sind sie oft so klein, daß in der Stube ein stetes Halbdunkel herrscht. Längs des Hauses dehnt sich der Hof, den man durch ein Psörtlein unter dem ziemlich breiten Hausgang (poästienie) betritt. Der Boden des Hausganges ist etwas über das Niveau des Hofes erhöht; das Vordach ruht zuweilen auf einer Reihe hölzerner Säulen, so daß der Hausgang als gedeckter Corridor mit offener Vorderwand erscheint. Von diesem öffnet sich eine Thüre nach dem Flur, der zugleich als Küche dient, wo es in der Wohnstube keinen offenen Herd gibt. Vom Flur öffnet sich eine Thüre nach reckts und eine nach links; die eine führt in die Stube, die andere in die Kammer. In der Wohnstube steht gleich neben dem Eingang der Kachelofen oder der gewaltige Lehmofen. Wo der Flur als Knche dient, da wird auch ein Schornstein gebaut; wo aber der Ofen von innen geheizt wird, da geht der Rauch durch eine Öffnung auf den Dachboden und durch das Dach ins Freie. In einem solchen Hause füllt sich auch die Stube oft genug mit Rauch,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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