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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 430 -
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430 Um die Leibesmitte ist über dem Hosensaum eine Geldkatze jopasok) ans zwei Schichten harten Leders geschlungen. Sie wird vorne durch kleine, mit Schnallen (pracka) versehene Riemen geschlossen. In den südlichen Comitaten ist die Geldkatze schmal, in den nördlichen zwei oder drei Hände breit und reich mit Messingschnallen und glänzenden Blech- knöpfen verziert. Die Geldkatze dient gleichzeitig als Tasche, Brieftasche, ja Schnappsack; der Slovake trägt darin alle seine kleinen Werthsachen, Geld, Tabak, die Pfeife n. s. w. Die Brust ist mit einem ärmellosen Wämschen, dem ,prus?lik* (krusl'alc, ckrieömk, di'ucsl, prusnik, vosla, nöpoinik) bedeckt, dessen Vordertheil im Preßbnrger und Nentraer Comitat aus Seide, anderwärts aus Tuch gemacht wird. Im Trentschiner und Ärvaer Comitat ist es auch schön ausgenäht und mit Knöpfen verziert. Für die kalte Witterung kleidet man sich in ein gleichfalls ärmelloses Kamisol (ko/uZvk, kami^vl) aus Schaffell. Über dem prus^Iilc tragen Männer und Weiber einen mit Schnüren benähten Rock, der nicht überall den gleichen Schnitt zeigt und auch uicht aus dem nämlichen Stoff besteht. Darum heißt er anch überall anders, kabana, kadamea oder kucubaska, visilka u. s. f. Dieses Oberkleid ist bei den Slovakeu augenscheinlich neueren Ursprungs, denn es ist nicht überall gebräuchlich. Das gewöhnliche Oberkleid ist der S2ür, das heißt Lodenmantel skalenu, anch Iruna), der aus weißem, stellenweise auch anders- farbigem Lodentnch gemacht wird. Seine Länge wechselt nach den verschiedenen Gegenden; in manchen reicht er nur bis zur Hüfte, anderwärts bis zum Knie. Auch der S2ür hat vorne und hinten Verschnürungen, das Rückenlheil ist oft fast ganz davon bedeckt. Die reich verzierten s?üi' werden meist im Ärvaer nnd Trentschiner Comitat getragen. Statt der Iialena, oder anch über ihr, wird ein anderer sackartig geschnittener, langer und weiter s?ür (siriea) getragen, dessen großer viereckiger Kragen hinten weit hinabhängt; dieser Kragen führt den Scherznamen cZai-movis (Wamme). In den nördlichen, kälteren Comitaten sind noch verschiedene Pelzröcke dnrchwegs gebräuchlich, so der wamsartige Ködmön, der längere bekees (lloöucti), die sich selbst im Sommer sehr zweckmäßig erweisen. Der Ködmön wird mit verschiedenem Pelzwerk, zuweilen mit Fischotter verbrämt. Die Kürschner wissen den Ködmön sehr schön mit bnnter Wolle zu sticken und mit ledernen Blumen, sowie messingenen Schuppen und Ringen zu verzieren. Die Männer trugen bis in die neueste Zeit auch die über die Schulter geworfene mente (Umhängewams, mentieky); an manchen Orten war sie anch bei Frauen beliebt, die sie jedoch anzogen. Diese menle war der ungarischen ähnlich; hente kommt sie höchstens noch bei feierlichen Gelegenheiten, z. B. Hochzeiten vor. Wer keine besitzt, borgt sich eine aus und nimmt sie um, wenn sie auch noch so alt ist. Außerdem trug man überall den ckolmün^ (ckolomän) und dekecs (bekes), die Frauen aber und rekli (reklik).
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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