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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 32 -
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32 benannt — konnte das alte Lemberg wohl Reichthümer sammeln und als eine der opulentesten Städte im Königreiche gelten, war aber nicht in der Lage, nach Art der deutschen und italienischen Handelsstädte dem bürgerlichen Wohlstande in monumentalen Bauten stolzen Ausdruck zu geben. Seine Bürger waren Kaufleute und Soldaten zugleich, ja in mancher Zeit das letztere in viel größerem Maße als das erstere, und dieser Umstand neben den ungemein zahlreichen Belagerungen und noch zahlreicheren verheerenden Bränden erklärt uns das Knappe, Schlichte, rein Zweckmäßige der meisten bis auf unsere Zeit erhaltenen Baudenkmale. Der Ringplatz mit den anliegenden Gassen, der alte Kern der Stadt, so wie sie einst mit Mauern und Basteien umgürtet war, hat von seiner alter- thümlichen charakteristischen Physiognomie in der letzten Zeit Vieles, ja das Meiste eingebüßt, doch haben noch einige alte Patrizierhäuser ihre ursprüngliche Form und Decoration genügend bewahrt, um als Proben der Lemberger Profanbaukunst und der bürgerlichen Wohlhabenheit gelten zu können. Mit geringer Ausnahme sind es schmale, zweistöckige, dreisensterige Häuser, manche unter ihnen in architektonischer nnd decorativer Hinsicht recht interessant und bedeutend. Aus dem mittelalterlichen Lemberg, dem genuesischen „Lolleo" und der deutschen „Leynburk", ist uns kein Stein geblieben, aber auch von den viel späteren steilgegiebelten Ringhäuseru mit gothischem Zierwerk, von denen uns locale Geschichtsquellen berichten und die beinahe durchwegs auf deutsch-schlesische Baumeister des XIV. und XV. Jahrhunderts zurückzuführen wären, hat sich keines erhalten — der furchtbare Brand im Jahre 1527 hat sie alle vernichtet. Der Neuaufbau der eingeäscherten Stadt traf in den Zeitpunkt, in welchem an Stelle des deutschen der italienische Einfluß in der polnischen Baukunst maßgebend geworden und italienische Baumeister sich verhältnißmäßig zahlreich in Lemberg angesiedelt haben; daraus ergibt sich auch der architektonische Charakter der ältesten Renaissance- und Barockhünser Lembergs. Als das stattlichste, palastartige Patrizierhaus stellt sich das sogenannte Sobieski'sche Haus an der Ostseite des Ringplatzes dar, wahrscheinlich von dem Italiener Pietro Barbone für den Lemberger Kaufherrn Constautin Koruiakt aufge- führt, einem candiotischcn Griechen, der, nachdem er als Wein- und Baumwollenhändler und königlicher Zollpächter große Reichthümer erworben, sein Haus durch Heiraten mit den mächtigsten und glänzendsten Adelsgeschlechtern Polens verband. Es ist ein ziemlich schlicht, aber edel gedachter Renaissancebau mit figurenreicher Attika und reich decorirtem Portale, mit vielen interessanten Details in den inneren Räumen und mit Arkadengängen im Hofe. Minder stattlich und geräumig, aber viel zierlicher und ungemein fein in der Ausführung der Frontseite ist ein anderes Patrizierhaus in derselben Häuserreihe, das Haus Nikauor Auczewski's, Stadtcousuls uud Leibarztes des Königs Johann III., im Jahre 1620 von dem polonisirten Italiener Peter Krasowski gebaut. Aus bossirteu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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