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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
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36 einstigen interkonfessionellen Einrichtungen, ein Vermächtniß ans den fernen Zeiten, in welchen es die internationalste und polyglotteste Stadt auf dem ganzen Gebiete des Polenreiches gewesen ist. Polnische, deutsche und italienische Katholiken, rnthenische, griechische und bulgarische Orthodoxe, protestantische Schotten, Mohainedaner und Juden vertrugen sich hier zn Zeiten im Handel und Wandel friedlich miteinander. Der älteste, ehrwürdigste religiöse Monumentalbau ist die lateinische Domkirche, zu der nach einer geschichtlich nicht festgestellten loealen Überlieferung König Kazimir der Große den Grundstein gelegt haben soll. Ein gothischer Bau, nachweislich in das XIV. Jahrhundert zurückgehend, hier an den Enden der westlichen Cultur, in dem „Tatarenschlnnde", in der damals so wirren reussischen Welt — gewiß ein historischer Adelsbrief für die Stadt! Der Dom, an dem sehr lang gebaut wurde — die letzten Baumeister waren Jochem Grom und Ambros Rabisch aus Breslau — ist ein Denkmal aus der deutschen Epoche Lembergs, ähnlich wie die Marienkirche in Krakau ein frommes Werk der deutschen Ansiedler, die sich auch hier als ein gemeinsinniges, städtebildendes Element erwiesen und denen der locale Chronist Zimorowiez nachrühmt, daß sie den urwüchsigen autochthonen Renssen gezähmt und bekehrt haben — e silvestri urbarmm, e kioxanu klomanum kaeientes. Nur die Abside hat den ursprünglichen gothischen Charakter beibehalten, während der ganze Dom durch Zubauten und eine unglückselige Restaurirung im XVIII. Jahrhundert zu einem uneinheitlichen, ziemlich mißgeformten Bauagglomerate geworden ist. Das Innere, eine dreischiffige, vierpfeilerige Hallenkirche hat mit Ausnahme des Hauptchores, wo noch der gothische Styl, allerdings in streng- knapper, beinahe dürftiger Gliederung erhalten blieb, seinen ursprünglichen Charakter verloren. Gleich neben dem Dome, der Haliczergafse mit schmuckloser Rückfront zugekehrt, steht die sogenannte Ölbergkapelle, von dem Lemberger Patrizier Georg Bonn, einem reichen Tuchhändler, dem ehrwürdigen Ahnherrn eines der vornehmsten Bürgergeschlechter — im Jahre 1609 erbaut — die steinerne Frontfa^ade mit üppigen Renaissaneesculptureu gänzlich bedeckt, im Innern mit sehr vielem theilweise polychromen Bildhauerwerk in Stein und Alabaster, von welchem die besten Theile dem genialen Johann Psister zuzuschreiben wären, ausgeschmückt; ursprünglich ein Mausoleum der Boim'scheu Familie, ein sprechendes Denkmal der Wohlhabenheit und der Prunkliebe des polnischen Patrizierthums. Gleich nach der Domkirche verdient die St. Andreas- oder die Bernhardiner- kirche genannt zu werden, unstreitig eine der architektonisch vornehmsten Kirchen nicht nur Lembergs, sondern auch Galizieus. Ihr Bau datirt aus deu ersten Jahren des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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