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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 64 -
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64 Wir gelangen an die Mündnng des Zbrnczflusses, somit in den äußersten Osten des Landes, nnd stehen ans einer schmalen Halbinsel zwischen den tiefen Canons des Dniester- und Zbrnczflusses. Eine kleine, kanm aus ein paar Häusern bestehende Ortschaft Okopy sw. Tröjey (Schanzen der heiligen Dreifaltigkeit) krönt malerisch den höchsten Gipfel dieser Halbinsel und bezeichnet die Stelle, an der einst eine kleine Feldbefesti- gung stand. Die ostgalizischen Karpathen. — Auf der Reise von Westen in die Hauptstadt des Landes sehen wir zu unserer Rechten fast ohne Unterbrechung sich ein Kettengebirge erheben, das bald in der Ferne als ein blauer Wolkenrand die bewaldete Ebene abschließt, bald aber, wie z. B. bei Przemyöl, in unsere unmittelbare Nähe herantritt, aber immer eine willkommene und angenehme Abwechslung für unser, durch den Anblick der trostlosen und langweiligen sumpfig-sandigen Niederung zu unserer Linken ermüdetes Ange bildet. Es ist dies das karpathische Mittelgebirge, der nordöstliche Zweig des großen europäischen Alpensystems. Seine galizische, also Nordseite gehört in hydrographischer Beziehung durch die Vermittlung dreier mächtiger Flußsysteme, Weichsel, Dniester, Donau, zweien Meeren, nämlich der Ostsee und dem Pont Enxiu, an. Je länger wir das Gebirge betrachten, je mehr wir von den krystallenen, aus demselben entspringenden Strömen Passiren, desto mächtiger steigt in uns der Wunsch auf, das Innere dieses Zauberlandes kennen zu lernen, und wir benützen die nächste Gelegenheit, um mit der Erzherzog Albrecht-Bahn die Hauptstadt zu verlassen und gegen Süden, das ist gegen die ungarische Grenze, zu eilen. Gleich hinter dem Bahnhof kreuzen wir den Fichtenwald, der den Übergang von der Hochebene zur nordgatizischen Niederung bedeutet, und passiren bei der Station Basiöwka in der Höhe von 320 Metern über dem Meeresspiegel die europäische Wasserscheide zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meere. Von nun an bewegen wir uns an der Westgrenze der podolischeu Hochebene im Gebiete des Dniesterflusses. Von den Fenstern des Eisenbahnwagens aus können wir in der Gegend nichts besonders Anziehendes entdecken, aber einige 20 Kilometer westlich vom Bahnkörper gelangen wir in eine anmuthige, hügelige, bewaldete, von zahlreichen Schluchten coupirte Landschaft, die einige Kilometer südlich von Lemberg beginnt und sich bis an den Dniester- fluß in einer Länge von circa 40 Kilometern erstreckt. Diese ausgedehnten Forste, die größtentheils zu der hochherzigen gräflich Skarbek'schen Stiftung für Waisen und Greise gehören, der hochstämmige, majestätische Laubwald, die Schluchteu mit malerischen Felspartien, die gewissermaßen die sächsische Schweiz in Miniatur darstellen, die grünlichen Hügel, auf denen zahllose Rehe weiden, bilden ein wahres Paradies, sowohl für den Waidmann als für den Naturfreund.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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