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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 65 -
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65 Wir passireu die Station Pus tomyty , bekannt, wie die Nachbarortschaft Lubien, durch ihre heilkräftigen Schwefelbäder. Wir lassen den Markt Szezerzee bei Seite liegen, nm uns an dem Anblick des zn unserer Linken gelegenen, mit einem Kirchlein gekrönten Gypshügels zu ergötzen, wir bewundern vor Mikokajöw das schöne palastartige Institut der bereits erwähnten Skarbek'schen Stiftung und gelangen bei der Ortschaft Rozwadöw zum Duiesterfluß. Dröhnend braust der Zug über die eiserne Brücke, wir blicken neugierig hinaus und ein Laut der Enttäuschung entschlüpft unseren Lippen! Soll das derselbe mächtige Strom sein, den wir weiter im Osten kennen gelernt? Es ist allerdings ein kleiner, unbedeutender Fluß, dem aber doch nicht zn tränen ist. Bei jedem Hochwasser wird die ganze Gegend überschwemmt, und wir sehen sogar jetzt in der trockenen Zeit zahlreiche Tümpel und nasse Wiesen, die das ungewöhnlich große Jnnndationsgebiet verrathen. Circa 120.0tX) Hektar stehen da mehrmals im Jahre unter Wasser, eine Thatsache, die zwar den Jäger entzückt, da es in diesen Tümpeln und Sümpfen von Wildenten und Bekassinen wimmelt, dem Landwirth dagegen weniger willkommen ist. Die podolische Platte, deren südlichen Steilrand das linke Dniesternfer bildet, verschwindet allmälig hiuter uus, und ein neues geologisches uud landschaftliches Element breitet sich vor unseren Augen aus. Es ist das die subkarpathische Ebene, deren ziemlich unfruchtbarer Boden aus den Allnvionen, hauptsächlich Schotter, der Gebirgsflüsse zusammeugesetzt ist. Die Aussicht gegen Süden ist geradezu reizend. Große dnnkle Waldungen bezeichnen den Übergang von der Ebene zum Gebirge, der schöne, klare Stryjflnß windet sich wie ein blaues Band durch die Landschaft, weiter südlich erheben sich die diluvialen Flußterrasseu, die die Lage der ehemaligen Flußbette markireu, und ganz im Hintergründe steigt die anmuthige, sanft gezackte, mit einzelnen Gipfeln bis über die Baumgrenze emporschießende Kette der Karpathen in die Höhe, denen kleine Salzthonhügel borgelagert sind. In der hübschen Stadt S t ry j , einem Knotenpunkte der galizisch-uugarischen und der Transversal- bahn, wollen wir uns gar nicht länger aufhalten, da es uus zu mächtig in die schöne freie Natur hinaus zieht. Außerhalb der Stadt wendet sich die Bahn nach Südwesten. Immer deutlicher tritt das Gebirge hervor, die vorderen Ketten werden immer höher und lassen die dahinter liegenden verschwinden. Bald können wir die Almen und die Wälder auf dem höchsten Paraszka-Zekemin-Kamine unterscheiden. Zu beiden Seiten des Flusses erstrecken sich die scheinbar undurchdringlichen Wälder der Vorberge. Gerade vor uns dräuen die riesigen Forste der Staatsdomäne Lisowiee, die durch ihren Wildstand berühmt ist. In den Bacheinrissen und an den Ufern des Stromes sieht man Schichten der Salzthonformation anstehend. Galizien. 5
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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