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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 72 -
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72 Die nächste Station Beskid liegt zwar noch ans galizischer Seite, steht jedoch bereits unter der Verwaltung ungarischer Bahnen. Der Grenzkamm, der fast überall in Galizien den Namen unbekannten Ursprunges „Beskid" führt, ist an dieser Stelle nur etwa 900 Meter hoch. Die Fahrt von Lawoczne bis zu der Grenze über kühne Viaducte und hohe Brücken ist wegen des fortwährenden Wechsels des schönen Gebirgspanoramas sehr interessant. Durch einen 1743 Meter langen Tunnel gelangen wir auf die andere Seite des Beskid und begrüßen das gesegnete Ungarland. Die Czarnohora. — Das Bild des galizifchen Kettengebirges wäre nur unvoll- ständig, wenn wir nicht zugleich auch die pokntischen Berge, vor Allem aber die Königin der galizischen Ost-Karpathen, die imposante Czarnohora kennen lernen würden. Indem wir nun die Eisenbahn Stryj-Stanislan benützen, bewegen wir uns auf dieser ganzen Strecke im Gebiete der Salzthonsormation, parallel mit dem Gebirge. Der fortwährende Wechsel zwischen sanften, bewaldeten Salzthonhügeln und den alluvialen Thälern der karpathischen Dniesterzuslüsse, die wir auf unserer Fahrt Passiren, sowie der Anblick der uns begleitenden Bergketten und zahlreicher größerer uud kleinerer Ortschaften bieten einen sehr anmuthigen Wechsel. Auch die Bahn selbst ist wegen der zahlreichen Terrainschwierigkeiten, die sie siegreich überwindet, sehr interessant. Starke Krümmungen, kühne Brücken und Viaducte, Vorkehrungen im Rutschterrain zur Sicherung des Bahn- körpers gegen den fließenden Salzthon u. s. w., sind auch für den Laien im hohen Grade sehenswerth. Vorüber au den Moorbädern von Morszyn, au den freundlichen Salinenstädtchen Bolechow, Dolina und Kalusz, eilen wir nach Stauis lau , in dessen Umgebung wir die östlichsten Nebenflüsse des Dniester, nämlich die Schwarze und die Goldene Bystrzyca übersetzen. Die blühende circa 23.000 Einwohner zählende Stadt, die erst im XVIl. Jahrhundert von Andreas Potocki, dem Castellan von Krakau, gegründet wurde, ' eilt an uns vorüber. Die Thürme des Rathhauses und der zahlreichen Kirchen grüßen uns nur von weitem und verschwinden bald in der Ferne, während das Dampfroß der Lemberg-Czernowitzer Eisenbahn in südöstlicher Richtung dahinbraust. Hinter Ottyuia passiren wir die Wasserscheide zwischen dem Dniester und der Donau, noch ein Augenblick und das prachtvolle Gebiet des Prnthslusses, das gesegnete, nach der hiesigen Sprachweise „mit Honig und Milch fließende" Pokutieu liegt vor unserem entzückten Auge ausgebreitet. Im Süden erheben sich die mächtigen Bergzüge mit ihren wohlgeformten Gipfeln, auf deren dnnklem Grnnde hier und da weiße Schneefelder schimmern. Das fruchtbare Thal au den Ufern des forellenreichen Pruthflufses sieht wie ein sorgfältig gepflegter Garten aus, dessen üppige Maisfelder, Tabakpflanzungen und Wallnußbäume das wärmere Klima
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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