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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 80 -
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80 Wir flüchten uns aus dem Gedränge in den würzigen Tannenwald und irren planlos durch die Schluchten und Berge umher. In einiger Entfernung vom Kloster gelangen wir zu der berüchtigten Burgruine Barwald, in der einst während der Regierung Kasimir des Jagellouiden ein verwegenes Räuberpaar, Herr und Frau Wtodek hauste und durch längere Zeit den Schrecken der ganzen Gegend bildete, bis es endlich gefangen genommen und auf Befehl des Königs der Mann mit dem Beil, die Frau mit dem Scheiterhaufen bestraft wurde. Einige Kilometer weiter westlich liegt die unansehnliche, aber freundliche Bezirks- stadt Wadowiee. Eine Zweiglinie der Nordbahn verbindet dieselbe mit Kalwarya und B iata, wir ziehen aber die Wanderung zu Fuß der Eisenbahnfahrt vor und ergötzen uns an der lieblichen Landschaft der Vorberge. Wir pafsiren den Skawasluß und kommen in der Gegend des romantischen Juwa ld an die Jurakalkklippe, die an ähnliche Vorkommnisse in den Pieninen erinnert. Mit dem Besuch des kleinen industriellen Städtchens Audrych au, das am Fuße eines altvulkanischen Felsens (Teschenit) gelegen, den Anfang zahlreicher blühender Ortschaften im Thale des Wieprzbaches bildet, beschließen wir unsere kleine Wanderung. Aber auch östlich von Kalwarya ist gar manches Interessante zu sehen, vor Allem die Burgruine Lauekorona, welche sich vier Kilometer östlich vom Kloster ans einem bewaldeten 550 Meter hohen Berge erhebt. Wir kehren befriedigt zu der Eisenbahn- linie zurück und eilen weiter gegen Süden. Hinter der Station Kalwarya befindet sich der Glanzpunkt der ganzen Linie. Um eine unbedeutende Wasserscheide zu überschreiten, windet sich die Eisenbahn auf zahlreichen Serpentinen über Brücken und Viaduete, durch Einschnitte und Dämme. Wie in einem phantastischen Traume verdrängt in rascher Folge ein Bild das andere. Es scheint Alles um uns zu tanzen. Bald sehen wir das Kloster und die Kapellen zur Rechten, bald zur Linken, bald vorne, bald wieder hinter uns. Von Zeit zu Zeit erscheint die düstere Ruine von Lanekorona und mit einer Lebendigkeit, die zu ihrem würdevollen Aussehen gar nicht paßt, bewegt sie sich in raschem Fluge nach allen möglichen Richtungen, sich bald hinter das Kloster versteckend, bald wieder vor demselben erscheinend. Die Pracht dieses wunderbaren Kaleidoskopes wird durch die dunklen Tannen, die weißen Birken mit dem hellgrünen Laubschmuck und durch blumendurchwirkte Wiesen noch erhöht. Wir gelangen in das anmutige Thal des Skawaflusses und verlassen in der Station Sncha auf einen Tag die Eisenbahn, um der Königin der westgalizifchen West- beskideu, der ernsten 1725 Meter hohen Babia-Göra unseren Besuch abzustatten. Der kleine Marktflecken Sncha der an der Vereinigung des Skawa- und Stry- szawkabaches gelegen ist und zufolge seiner gesunden und vor Winden geschützten Lage zahlreiche Sommerfrischler herbeizieht, besitzt nur eine Sehenswürdigkeit, nämlich das gräflich Brauiekische Schloß mit seiner werthvollen Bibliothek.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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