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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
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100 Mit Ausnahme des soeben erwähnten Lemberg-Tomaszower Rückens nehmen hier an der Zusammensetzung der Oberfläche nur die Absätze des ehemaligen Inlandeises und der jüngeren Allnvien theil, so daß die übrigen, hier spärlich auftretenden Formationen gar nicht in Betracht kommen. Das Silur baut — wie wir das bald sehen werden — nur einen einzigen Hügel nahe an der Mündung des Sanslnsses auf. Der obere Kreidemergel erscheint nur in den tiefsten Einschnitten als die Basis des Ganzen und die Gesteine des Mioeäns sind theils durch die Bewegung der Eismassen zerstört worden, theils liegen sie tief unter Glacialsand und Schutt begraben. Sämmtliche andere Glieder der großen, die Erdrinde aufbauenden Formationsreihe fehlen hier gänzlich. Somit ist es nun leicht verständlich, daß wir hier eine langweilige Einförmigkeit vorfinden müssen. „Hinter dem Sande ein Wäldchen und hinter dem Wäldchen wieder Sand" charakterisirt ein polnisches Sprichwort humoristisch, aber trefflich diese Gegend. Einige Meilen nordöstlich von Lemberg und östlich von Zotkiew kommen wir in der Gegend von Kamiouka S t rumi towa in die typische Landschaft des oberen Buggebietes. Wald und Morast, manchmal auch Sand, das ist der ganze Inhalt dieser flachen Gegend. Nur ein leidenschaftlicher Jäger entschließt sich weit von der Chaussee in diese beinahe schwimmenden Wälder einzudringen. Die melancholische Kiefer, die sagenhafte Erle und die geisterhaft glänzende weiße Birke bilden den Waldbestand. Erst weiter im Westen hinter Rawa ruska erscheint eine willkommene Abwechslung in einem traurigen und eintönigen Bilde, nämlich der Lemberg-Tomaszöwer Hügelzug. Zwar verfolgen uns noch immer auf jedem Schritt und Tritt die Sande und die langweiligen Kieferhaine, zwar sind die Hügel weder besonders hoch, noch malerisch, aber wir können wenigstens trockenen Fußes herumgehen uud die Gegend von der Höhe des Rückens überblicken. Der geologische Bau der Hügel, der in den Wasserrissen und kleinen Bergbauen aufgeschlossen ist, nimmt nur wenig Zeit in Anspruch. Zu unterst bildet der obere Kreide- mergel das Liegeude des Ganzen und darauf ruhen die mioeänen Gesteine, hauptsächlich aber Sande und grünliche Thone, die in mehreren Punkten (Potylicz, Siedliska, Lubyeza) abgebaut und zur Fabricatiou der Faiencewaaren gebraucht werden. Stellenweise erscheinen hier kleine Brannkohlenslötze, welche die Grundlage kleiner Kohlenbergbane bilden. Die interessanteste und das landschaftliche Bild wesentlich beeinflussende Formation ist das erratische Diluvium. Wir sehen hier Grund- und Stirnmoränen in Gestalt von Geschiebelehm und Gletscherschntthanfen, lose erratische Blöcke aus Quarzit, Granit, Gneiß, Diorit n. s. w. — Alles größtenteils finnländischen Ursprunges endlich langgezogene Sand- und Trümmerhügel. Nach der Überschreitung des mehrere Kilometer breiten Hügelzuges befinden wir uns im Gebiete des San- und Weichselflusses. Es ist ein ausgedehntes Senkungsfeld,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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