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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 114 -
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114 ferner Hütten oder Wohngruben. Außerdem erscheint in der neolithischen Periode zum ersten Male ein neue früher unbekannte Kategorie von Denkmälern, nämlich die Gräber, welche von nun an das reichste archäologische Material liefern. Es ist wahrscheinlich, daß erst in dieser Epoche die religiösen Vorstellungen eines jenseitigen Lebens zu keimen begannen, was die Veranlassung gab, daß man den Todten die Gegenstände des alltäglichen Lebens mit ins Grab legte. Von allen erwähnten Arten der Wohnungen des neolithischen Menschen in Galizien wurden bis jetzt am gründlichsten die Höhlenwohnungen in der Nähe von Krakau erforscht. Wir erkennen dort, daß die ältesten, am wenigsten ausgebildeten und sich am meisten den palaeolithischen nähernden Steinwerkzeuge in denjenigen Höhlen des Krakauer Gebirgszuges vorkommen, in welchen eben die Denkmäler des palaeolithischen Menschen getroffen wurden, sowie in den unmittelbar südlich benachbarten, also in den Höhlen.- Maszycka, Mammutshöhle, Wierzchowska, Bxbtowska n. s. w. Je mehr wir gegen Süden vorrücken, desto größeren Fortschritt erblicken wir. In den Höhlen zu Kobylany, Bolechowiee oder Podskalany finden wir mehr ausgebildete Artesacte als iu den früher erwähnten, und in den Höhlen der Gebirgsschlucht bei Muiköw Denkmäler noch höherer Cultur. Aus diesen Wahrnehmungen kann man schließen, daß die neolithische Bevölkerung in der Gegend von Krakan langsam von Norden gegen Süden vorrückte. Die Steinwerkzeuge, deren sich der neolithische Einwohner der Maszyeka, Wierzchowska und Bxblowska und anderer benachbarter Höhlen bediente, unterscheiden sich von denen der palaeolithischen Periode mir dadurch, daß sie kleiner und geschickter gemacht sind. Es kommen bereits manchmal — wiewohl noch selten — geschliffene Steinwerkzeuge, wie Steinhämmer und Steinbeile in Gestalt länglicher flacher Keile vor, welche vermittelst Bast oder Darm an einem hölzernen Schaft befestigt waren. Durchbohrung und Glättnng der Steine und Werkzeuge brachte man wahrscheinlich mit Hilfe vou Sand, Wasser nnd einer entsprechenden Vorrichtung aus Holz und Darm- saiten zu Stande. Neben den Werkzeugen aus Stein waren wie in der vorangegangenen prähistorischen Periode auch Artesacte aus Hirschhorn, z. B. Hammer und Handgriffe, sowie aus Knochen, z. B. Pfriemen zum Nähen der Bekleidung aus Thierhänten und dergleichen Geräthe im Gebrauch. Zum ersten Male kommen jetzt sogenannte Mühlsteine, das heißt große, ausgehöhlte Steinplatten zum Zeriualmeu der dürren Getreidekörner, sowie Thonscherben vor, ein Beweis, daß sich der Mensch in der Töpferei zn versuchen und Ackerbau sowie Viehzucht zu treiben begann. Die Gefäße wurden aus Thou iu der Hand ohne Hilfe einer Vorrichtung geformt. Sie haben überwiegend die Gestalt halbkugeliger Schüsseln oder Töpfe ohne Henkel. An einigen Gefäßen erblicken wir Verzierungen in Gestalt von Reihen kleiner Vertiefungen,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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