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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 120 -
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120 aus neun Theilen Kupfer und einem Theil Zinn zusammengesetzte Legirnng, Bronze genannt, ersetzt. In Nordungarn, am linken Donau-User, in der Nachbarschaft Galiziens bestand zwischen der Steiu- und Bronzeperiode, wie uns zahlreiche aus Kupfer verfertigte Denk- mäler beweisen, wahrscheinlich eine besondere vermittelnde Kupferzeit. Dieser Nachbarschaft hat man es wahrscheinlich zu verdanken, daß auch in Ostgalizien an mehreren unweit von einander entfernten Orten Kupferwerkzeuge gefunden worden sind; so in Stoboda rnngnrska eine einfache Kupferaxt mit Schaftloch, in dem benachbarten Kvrszöw ein kupfernes Doppelbeil, weiter gegen Norden in Wiktoröw bei Haliez eine einfache Axt, ähnlich jener in Stoboda rnngnrska und in Komaröw im Schlamm einer Höhle eine ebensolche Axt, ein Messer und eine Fischangel, alles aus Kupfer, endlich in Lemberg ein kupfernes Flachbeil. In der Universitätssammlung zu Krakau befindet sich ferner ein kleines, sehr dünnes Kupferbeil aus Ostgalizien. Die topographische Lage der aufgezählten Ort- schaften deutet den Weg an, auf welchem die Kupfererzeugnisse von Ungarn nach Ostgalizien importirt wurden. Es ist möglich, daß zur Belebung dieser Beziehungen wenigstens theil- weise die in der Nähe von Stoboda rnngnrska und Korszow in Motodiatyn und Utorop bestehenden Salzbergwerke, welche schon in prähistorischer Zeit bekannt gewesen sein mußten, da man in ihnen Steinwerkzeuge gefunden hat, beitrugen. Die erwähnten Knpfer- werkzenge ungarischer Abkunft in Galizien sind zngleich die ersten Spuren jener regen wechselseitigen Handelsbeziehungen, welche während der Bronzeperiode zwischen Galizien und Nordungarn bestanden haben. Die Bronzegegenstände, welche nach Galizien von jenseits der Karpathen eingeführt wurden, dienten zu verschiedenen Zwecken. Die einen dienten derHanswirthschaft, wie Messer, Sicheln, Meißel und verschiedenartige Äxte und Beile. Letztere konnten anch als Waffe gebraucht werden neben den Dolchen, Schwertern, Streitkolben, Lanzen und Pfeilen mit Spitzen aus Bronze. Zum Schmuck dienten Ziernadeln, Hand-, Arm- und Halsringe in Form von Reifen. Wir finden ferner bronzene Pferdemundstücke und verschiedene Zier- behänge zum Pferdegeschirr. Die Ansammlimgen von Bronze-Alterthümern oder sogenannten Depotfunde, welche man an 14 Stellen in Galizien entdeckt hat, verdanken ihre Entstehung entweder der Absicht, derartige Bronzegegenstände, die als kostbar galten und eine Art von Vermögen bildeten, vor feindlichen Überfällen in der Erde zu bergen, oder wandernden Kaufleuten, welche einen Theil ihrer Waare bis zur Zeit ihrer Rückkehr in der Erde an sicherer, wohl vorgemerkter Stelle vergruben. Später, als die Kunst des Bronzegnffes sich mehr verbreitete, bewerkstelligte der wandernde Kaufmann öfters selbst den Abguß; zu diesem Zwecke brachte er zerbrochene und verdorbene Bronzewerkzeuge an sich, die er für nene umtauschte und für den Augenblick in der Erde verscharrte, bis es sich der Mühe
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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