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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 124 -
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124 Skythische Alterthümer. Zur Zeit, als im heutigen Galizieu die Bronzecultur blühte, entwickelte sich nach der Ansicht der russischen Archäologen in den benachbarten gegen Osten gelegenen Ländern, wo der Gebrauch des Eisens viel früher sich verbreitete, eine besondere Art der Cnltnr. Nach der Grnppe der Völker, welche jene Gegenden damals bewohnten, denen die Autoren des classischen Alterthums, wie Herodot, den allgemeinen Namen der Skythen beilegten, nennen wir diese Cnltnr die skythische. Zn ihrer Bildnng haben zwei Elemente, das einheimisch-barbarische und das griechisch-classische, von den griechischen Colonien am Schwarzen Meere importirte, beigetragen. Deshalb sind von diesen Völkern Denkmäler dreifacher Art zurückgeblieben, nämlich: rein barbarische Erzeugnisse, deren Typen manchmal weit gegen Norden oder Osten sich verfolgen lassen, originelle griechisch-classische, durch den Handel von Süden importirte Objecte und die Mitte zwischen beiden haltende Erzengnisse barbarischer Handwerker, denen jedoch griechische Typen in gewisser Hinsicht als Muster dienten. In einigen Ortschaften des am meisten gegen Osten gelegenen Theiles Galiziens hat man zu der sogenannten skythischen Gruppe gehörige Denkmäler gefunden. Man könnte daraus mindestens schließen, daß jene Gegenden in einem gewissen regeren Verkehr mit den skythischen Ländern gestanden haben. In Sapohöw an dem Flusse Eygauka fand sich in einem Kurgan bei einem Skelet ein Bronze- spiegel, den ein barbarischer Handwerker griechischem Muster nachgeahmt hat. Der Handgriff hat die Form einer flachen cannelirten Säule, die in einen Thierkopf, welcher an den Widder oder Steinbock erinnert, endet. Neben diesem lagen ein zweiter kleinerer mit einem erhaben gegossenen Stern verzierter Spiegel und dreiseitige bronzene Pfeilspitzen, welche man für specifisch skythisch hält. Der Bronzeguß dieser Gegenstände ist plnmp und roh. In der Nähe des erwähnten Kurgans fand man in der Erde einen großen, ans knpferreicher Bronze roh gegossenen Kessel mit zwei Henkeln und einem Fnßständer, von dem nur ein Fragment an der Unterseite zurückgeblieben ist (Abbildung S. 125, links). Einen ähnlichen unten kugelförmig abschließenden Kessel hat man in dem berühmten Kurgan zu Kul Oba unweit von Kertsch zusammen mit vielen originellen griechischen Erzeugnissen des vierten Jahrhunderts v. Chr. entdeckt; einen etwas mehr verzierten, in dem berühmten Kurgan zu Czertomelyk am Dnieper bei Nikopol ebenfalls mit originellen griechischen Denkmälern des vierten Jahrhunderts v. Chr. Eine Reihe ähnlicher Kessel mit Fußständern wurden in verschiedenen Gegenden Rußlands bis nach Sibirien gefunden. Dreiseitige typisch-skythische Pfeilspitzen aus Bronze oder Eisen sind ferner zu verzeichnen aus Horodnica am Dniester, Mohitki und Nowoswtka am Zbrncz. Reine Eisenzeit, I^a 1"ene- oder keltische Periode. Auf die Hallstattepoche folgte in Mittel-Europa die sogenannte reine Eisenperiode, welche sich durch eigen- thümlichen Typus der Erzeugnisse kennzeichnet, unter denen das Eisen sein natürliches
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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