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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 126 -
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126 zum Vorschein. In Kamionka wielka bei Kolomea hat man ein Urnenbrandgrab der l.al'ene- Zeit entdeckt, in welchem sich ein eisernes Schwert, charakteristisch gebogen, Lanzenspitze, Messer und Sporen befanden. Die Urne war mit einem charakteristisch zugespitzten eisernen Schildbuckel (Umbo), welcher ehemals in der Mitte des hölzernen Schildes zum Schutze des Handgriffes angebracht war, bedeckt. In Horodniea am Dniester, wo man eine große Menge prähistorischer Alterthümer fast aus allen Perioden vorfindet, hat man auch schöne lene-Erzeugnisse entdeckt, nämlich einen sogenannten Torqnes oder Halsring aus Bronze, eine große typische Gewandnadel, sogenannte Fibel ans Bronze mit dem charakteristischen zurückgebogenen Fuß, ferner einen kleinen Schildbnckel aus Bronze, Sporen und Ziernadel mit dem für diese Epoche charakteristischen durchbrochenen Ornament am Kopfe in Form eines Kreuzes mit gleichen Schenkeln. In Zieleneze bei Trembowla fand sich eine ganze Sammlung von Armringen ans blauem, schnurartig gewundenem Glase vor, welche in der lene-Zeit häufig waren und in jenen Gegenden sich noch in der nachfolgenden sogenannten römischen Epoche erhalten haben. An verschiedenen Stellen von Ostgalizien fanden sich ferner keltische Münzen vor, fast ohne Ausnahme barbarische Nachahmungen der Münzen Philipps I. Königs von Maeedonien. Zu den Alterthümern der lene-Periode und Denkmälern der keltischen Cnltnr auf dem Gebiete Galiziens gehört vielleicht anch der berühmte reiche, doch bis jetzt leider nicht wissenschaftlich publieirte Goldschatz (Eigenthum des Dziednszycki-Museums in Lemberg), welcher bei einer Erdabrntschung am Ufer eines Baches zu Michatköw nahe dem Dniester im Jahre 1878 entdeckt wnrde. Der Goldfund von Michatköw besteht aus einer großen Anzahl von Gegenständen, welche mau in zwei Gruppen theilen kann. Die größere Gruppe, zu welcher der überwiegende Theil der Fundobjecte gehört, besitzt die der l.u, löno-Ciiltur und ihrem Stil eigenthümlichen Merkmale, doch nicht die jenes Stiles, welcher in Mittelenropa oder Gallien herrschte, sondern die jener besonderen provinzialen oder loealen Abart, welche sich in Pannonien in der Nähe der Donan unter dem Einflüsse der dort noch lebendigen Traditionen der sogenannten Hallstattcultur und der ihr verwandten etrnskischen oder besser gesagt norditalischen Enltur ausgebildet hatte. Zu dieser Gruppe gehören in dem Goldschatze von Michatköw vor Allem vier Gewandnadeln von dem Typus der sogenannten Bogeilfibel mit segelähnlicher Nadelkapsel. An zwei größeren von 12 bis 13 Centimeter Durchmesser ist der Bogen mit eingereihten, eckigen, hohlen Goldperlen verziert; sie sind den zwei Fibeln des zu Fokoru in der Gegend von Pest gcsnndenen Goldschatzes sehr ähnlich. Zwei andere kleinere Fibeln des Goldschatzes von Michatköw wcisen an dem Bogen statt der Perlen nur eine dem Halbmond oder einem Kahn ähnliche hohle Verzierung ans Goldblech auf und gehören zu jeuer Abart der Bogeusibelu, welche gewöhnlich Kahnfibeln genannt werden. Die segelähnlichen Nadelkapseln der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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