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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 130 -
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130 am Dniestr hat man auch römische Skeletgräber aus der späten Epoche, wo das Verbrennen der Leichen schon außer Gebrauch gekommen war, entdeckt, die man nach dem Typus der sogenannten Zweirollenfibel zu urtheilen an das Ende des III. Jahr- hunderts n. Chr. versetzen muß. Man fand hier sehr zierlich auf der Töpferscheibe gearbeitete Thongefäße in Form von Krügen, Reiterfigürchen aus Thon, gläserne Becher, Carneol-Perlen und Stücke goldenen Gewebes auf Brust und Kopf der Skelette. Ähnliche Skeletgräber wurden anch in der Horodniea benachbarten Ortschaft Zezawa, sowie in Wierzchniakowce entdeckt. In Kamionka wielka und Stobödka polna bei Kolomea wurden römische Brandgräber gefunden, mit auf der Töpferscheibe hergestellten Aschen-Urnen, welche mit eisernen Schildbnckeln bedeckt und mit gebogenen, knrzen, typischen römischen Eisenschwertern umringt waren. Ein ähnliches vereinzeltes Grab ist aus Kapuscince bei Zbaraz zu verzeichnen. In Lipica bei Rohatyn wnrde ein großes Grabfeld mit Urnen- brandgräbern aus der römischen Periode entdeckt. Nach dem sogenannten provinzial- römischen-Typus der Fibeln muß man dieses llrnenfeld in das Ende des II. bis gegen die Mitte des III. Jahrhunderts n. Chr. verlegen. Neben zahlreichen Gewandfibeln wurden in diesen Gräbern Messer aus Eisen und, was das Merkwürdigste ist, anch ans Feuerstein, eiserne Gürtelschnallen, flache Thonringe, eannelirte gläserne Perlen, Beile ans Hirschgeweih und kleine Spiegel aus sogenannter Potinmischung gefunden. Ans der Reihe zahlreicher Einzelfunde römischer Alterthümer, welche in Ostgalizien gemacht worden sind, verdienen erwähnt zu werden: eine kleine Bronzefigur aus Myszköw, zwei geflügelte bronzene Fallusdarstellungen ans Kociubiüczyki und Zalesie am Zbrnez, ferner römische Gewandfibeln ans Bronze, gefunden in Kataharöwka, Kryios und Wiktoröw bei Haliez, Ditkowce und Sokal. Außerdem hat man in Ostgalizien an vielen Orten (Zabince, Uwisla, Wasilkowce, Bilcze, Suchostaw, Siekierzynce und Jwanie) Scherben von Thvn- oder Glasgefäßen römischen Ursprungs entdeckt. Zu den römischen Denkmälern scheint ferner der sogenannte Trajanswall, eine hohe wallförmige Erdaufschüttung in Ostgalizien am Dniestr und Zbrnez zu gehören, deren Fortsetzung nach Rnssisch-Podolien und Bess- arabien sich hinzieht. In dem mittleren Theile Galiziens, hauptsächlich in der Gegend des San werden, ähnlich wie in Ostgalizien, in der Nähe der Flüsse Dnnajec und Raba, sowie in der Gegend von Krakau, das ist längs der drei alterthümlichen Handelsstraßen, welche von den Karpathen in das Innere des Landes führen, zahlreiche römische Münzen, überwiegend aus dem II., III. und IV. Jahrhunderte n. Chr., gefunden. Völkerwanderungszeit . Als die Gothen in der zweiten Hälfte des II. Jahr- hunderts n. Chr. von den Ufern des Baltischen Meeres in die Gegend des Dniepr am Schwarzen Meere übersiedelten, bildeten sie einen neuen charakteristischen Stil, welcher den Erzeugnissen der sogenannten Pölkerwandernngszeit (hauptsächlich aus Gold) eigen ist
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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