Seite - 135 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19

wurde dir galizische Figur auch für Svantovits Darstellung angesehen. Die in Zbrncz gefundene Bildsäule unterscheidet sich von den steinernen so- genannten Baby-Figuren, welche sich bis gegen Sibirien zerstreut vorfinden, nicht nur durch bessere Bearbeitung, sowie durch die stehende Haltung, sondern hauptsächlich auch dadurch, daß sie iu der Hand nicht den Becher, wie alle Baby-Fignren, sondern ein Horn hält. Die besprochene galizische Figur stimmt hierin mit einer ganzen Reihe prähistorischer roher Steinsänlen, die in den alten slavischen Ländern besonders in Preußen gefunden wnrden, welche ebenfalls ein Horn in der Hand halten, überein. Manche haben sogar am Gürtel ein Schwert von dem Typus der letzten prähistorischen Epoche uud wurden ebenfalls in Wasser versenkt gefunden. Die deutschen Archäologen be- trachteten in Berücksichtigung der Volks- Tradition und der Angaben der mittelalterlichen Schriftsteller (Saxo Grammaticns und Helmold) jene Figuren als die Darstellungen der M» alten slavischen Götter aus der letzten prähistorischen Epoche. Es spricht viel dafür, auch unsere im Zbrncz gefundene ^ ,^'igui abo die Bildsäule einer slavischen Svautovii stemjäule aus dem Aluffe Zbrucz in Ostgalizicn. Gottheit, welche bei der Einführung des Christenthums absichtlich ins Wasser versenkt wnrde, anzusehen. In den drei Etagen würden die bei so vielen Völkern wiederkehrenden drei Reiche des Weltsystems zu erblicken sein: unten die Unterwelt, respeetive die Gottheit der Unterwelt, die wie Atlas die Erde und den Himmel auf ihrem Rücken trägt, in der Mitte die Oberwelt mit den Menschen,