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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 140 -
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140 Bisthümer, je eines für ein jedes der neugewonnenen Slammgebiete, umfaßte. Unter den nenen Bisthümern hob sich Krakau zu besonderem Glänze empor und der Bischof Klein- polens uahm neben dem Atetrvpoliten von Gnesen den ersten Rang in der kirchlichen Hierarchie Polens ein. Mau hat sich in der letzten Zeit viel mit der Frage beschäftigt, woher die ersten Keime des Christenthums nach Polen gestreut wurdeu. Einige Andeutungen weisen auf das Kloster Corvei au der Weser, audere aus Fulda hin. Jedenfalls hängt die Verbreitung und Befestignng des Christenthums in Polen eng mit jener fruchtbaren Entfaltung des religiösen uud eulturelleu Lebens zusammen, welches zur Zeit Otto's I. iu deu deutscheu, namentlich sächsischen Stiftern und Klöstern so zahlreiche nnd rührige Pflegestätteu gesunde« hatte. Während die zwischen der Oder und der Elbe ansässigeu Westlechiteu dem Heidenthnme treu, in starrer Hingebung an den Glauben der Väter zugrunde gingen, brachte das Piasteureich die Ostlechiteu mit der abendländischen Christenheit in Verbindung, um aus dem Volke, zu dem sie mit der Zeit verschmelze» sollten, eine Vormauer derselbe» im Osteu zu bilden. Die Beziehungen zum Kaiserthum und zu Deutschland waren vor Allem für die Entwicklung des Piastenreiches in dessen Anfängen maßgebend. Mieszko I. (gestorben 992) wird in einem zeitgenössischen Berichte als „Freund des Kaisers" bezeichnet; anderwärts ist von einem Tribut die Rede, den er dem Kaiser zahlte. Im Kloster Fulda, zu dem der Neubekehrte in engen Beziehungen stand, wurde er Graf und Markgraf genannt — so fest war in den Angen der Zeitgenossen der Anschluß des Piasteu au das Reich. Den eingegangenen Verpflichtungen kam er ehrlich uach uud bekämpfte gemeinschaftlich mit deu deutschen Markgrafen die stammverwandten heidnischen Westlechiteu. Sein Nachfolger, Boles taw Ehrobry (992 bis 1025) begründete die Unabhängig- keit Polens. Unter ihm wnrde der Ausbau des Piasteureiches vollendet: im Norden an die Ostsee gelehnt, überschritt es im Süden die Karpathen. Boleslaw war nicht gesonnen, sich mit der abhängigen Stellung seines Vaters zu begnügen. Doch lag es ihm seru, gegeu das Kaiserreich seiudfelig aufzutreten, solange er nicht dazu genöthigt wurde. Vou glühendem Eifer für die Sache des Christenthums beseelt, hielt er es wohl für feine Pflicht, dem Kaiser, dem Haupt der Christenheit, treu beizustehen, wogegen er für seine Bestrebungen des Schutzes uud der Unterstützung der kaiserlichen Gewalt theilhaft zu werden hoffte. Der Zeitpunkt war einer solchen Auffassung besonders günstig. Otto III., der jugendliche Schwärmer, glanbte in dem mächtigen Piasteu eiueu Mann der Vorsehung gesuudeu zu haben, der ihm zum Mitarbeiter au der Ersülluug der idealen Ausgaben des Äaiserthnms beruseu schien. Während der Zusammenkunft in Gnesen (100M wurde der Freuudschaftsbuud der beide« Herrscher befestigt. Höchst wahrscheinlich
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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