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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 141 -
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141 sind dabei dem Piasten Aussichten ans die Königskrönung erössuet wvrden, die sich wegen des baldigen Todes Otto's III. nicht verwirklichen sollten. Sein Nachfolger war nicht gesonnen, den idealen Aufgaben des Kaiserthums die nächstliegenden Interessen Teutsch- lands preiszugeben. In den inneren Wirren, welche die Thronbesteigung Heinrichs II. begleiteten, leistete ihm Bolestaw wesentliche Dienste und glaubte dasiir auf Erkenntlich- keit rechnen zu dürfen. Bitter enttauscht, fühlte er sich aller Rücksichteu enthoben. Der Zusammenstoß wurde durch den Kampf um Böhmen eröffnet, welches Bolestaw nach der Vertreibung der einheimischen Fürsten mit seinem Reiche zu vereinigen suchte. Er wurde aus Böhmen verdrängt, behauptete aber im Laufe der langwierigen vierzehnjährigen Kriege seine Stellung als unabhängiger Fürst; viermal gelang es ihm, den Angriffen des Kaisers siegreich Trotz zu bieten, wiederholt rächte er sich durch Verheerung der Marken, bis er im Jahre 1018 sich einen ehrenvollen Frieden erkämpfte, indem ihm der Besitz des streitigen Gebietes, der Lansitz, zuerkannt wurde. Nach dieser Auseinandersetzung scheint er seine Ansprüche aus die Königskrone, um die er sich während der Kriegsjahre bei dem päpst- lichen Stuhle bewarb, einstweilen ausgegeben zu haben; erst 1025, nach dem Tode Heinrichs II., vollzog er die langersehnte Krönung. Nach dem Frieden von 1018 unternahm Bolestaw einen weiten Kriegszug, der ihm die Thore Kiews, der reichen Hauptstadt des rutheuischeu Reiches, erschloß. Es galt, de» Herzog Swiatopolk, der mit der Tochter Boleslaws verheiratet war uud von seinem Bruder Jaroslaw gestürzt wnrde, in die Herrschaft über das Nachbarland wiederein- zuführen. Bolestaw nöthigte aber seinen Eidam, den erwiesenen Dienst durch Abtretung der ezerweuischeu Burgen, eines lechitischen Grenzgebietes, welches im Jahre 981 vou Wladimir dem Großeu erobert worden war, zu vergelten. In solcher Machtfülle schloß er seine geschichtliche Laufbahn; sein Reich erstreckte sich von der Ostsee bis an das Waagthal, von der Elbe bis an den Dnjester, als eine bedeutende Macht, im Juuereu befestigt, von der Abhängigkeit Teutschland gegenüber befreit, dnrch seine Krönung in die Reihe der christlichen Königreiche eingeführt. Bolestaw Ehrobry war auch der Schöpfer jeuer siuuigcu Eiurichtuugeu, welche den Bestand des Piastenreiches für die Zukuust sicherten. Auf den weiten Gebieten, die er beherrschte, genügte nicht mehr das Ansehen, welches zn Mieszko's Zeit das herzogliche Gefolge dem Fürsten verlieh. Die Einrichtung der deutschen Grenzmarkeu scheint ihm als Vorbild vorgeschwebt zu haben. Den einzelnen Gauen wurden Stellvertreter der Fürsten vorgesetzt, Grafeu (eoiuiws) oder Eastellaue geuauut, welche die Gerichtsbarkeit über die Bevölkerung der Eastellanei ausübten, die waffenfähige Mannschaft in den Krieg führten nnd die neue Ordnung, welche mit dem Christenthum eingeführt wurde, streng überwachten. Eine Schaar von Kämmerern nnd sonstigen Unterbeamten stand den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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