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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 142 -
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142 Castellaueu zur Seite. Sie sorgten für die Eintreibung der Abgaben, sowie für die Leistung der Staatssrvhnden, welche auf der Gaubevölkerung lasteten. Zu denselben waren sowohl die freien Wtadykeu als auch die auf herrschaftlichem Boden angesiedelten Leibeigenen verpflichtet. Die vielfachen Abgaben, welche in späteren Urkunden erwähnt werden, sind wahrscheinlich von Boleskaw Chrobry, der möglicherweise einige Ansätze derselben vorge- funden hat, eingeführt worden; sie wurden zumeist in Rohprodukten (Vieh, Thierfelle, Honig, Getreide) geleistet. Die Staatsfrohudeu stellten nach Bedarf, zunächst für den Bau der fürstlichen Burgen nnd der Brücken sowie durch Beistellung von Fuhrwerken für den Transport des im Ertrage der Abgaben bestehenden fürstlichen Eigenthums die Arbeitskraft der Gaubevölkerung dem Fürsten zur Verfügung. Das starre System dieser Lasten bildete die Grundlage der fürstlichen Gewalt, die Quelle der Mittel und Kräfte, welche Bolestaw und dessen Nachfolgern zu Gebote standen. Bolestaws Sohn, Mieszko II., eröffnete seine Regierung (1025 bis 1034) dnrch die Krönung und kämpfte einige Jahre glücklich gegen Konrad II. Bald aber wurde Polen, von dem Kaiser besiegt, durch eine heidnische Reaction im Innern erschüttert, zn einer Beute der Böhmen, Dänen und Ruthenen. Der einzige Sprosse der Piasten, Kazimir I., welcher mit Hilfe Kaiser Heinrichs III. in das Erbe seiner Väter wiedereingeführt wurde (1040), mußte dasselbe mit der größten Mühe aus deu Trümmern neuerdings aufrichten. Es war wohl die Rücksicht auf die wachsende Macht Böhmens unter Bretislav, die den Kaiser bestimmte, die Wiederherstellung Polens nnter seinen Schutz zu nehmen. Kazimir gerieth dadurch in ein enges Abhängigkeitsverhältniß zu Deutschland und sogar Böhmen gegenüber mußte er sich die Rückgabe Schlesiens dnrch Tributzahlung erkaufen. Grell aber reihen sich in jenen Zeiten die Momente blendenden Glanzes und tiefster Erniedrignng nebeneinander. Kazimirs Sohn, Bolestaw der Kühne (1058 bis 1079), hob Polen wieder zu einer gebieterischen Stellung unter den Nachbarländern empor. Zweimal drängte er den Ungarn seine nächsten Verwandten zu Königen auf, zweimal führte er siegreich seinen Vetter auf den großfürstlichen Thron von Kiew, und wenn sein Eingreifen in die inneren Wirren Böhmens nicht von demselben Erfolge gekrönt wurde, so gelaug es ihm doch, sich wenigstens von dem Tribut zu befreien, den sein Vater dem Böhmenherzog zu zahleu genöthigt worden war. Einen Theil der Eroberungen Bolestaw Ehrobrys, welche nach dessen Tode für Polen verloren gegangen waren, so Pommern und die czerwenischeu Burgen, brachte er wieder unter die polnische Herrschaft. Durch diese Erfolge kühn gemacht, nahm er auch gegen Kaiser Heinrich IV. eine herausfordernde Stellung ein. Er verband sich mit den sächsischen Fürsten, die sich gegen Heinrich erhoben, und trat in nahe Beziehungen zum Papst Gregor VII., als dieser seinen welthistorischen Kampf mit dem Kaiser begann: am Weihnachtstage 1076, während der gebeugte Kaiser
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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