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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 144 -
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144 erwehrt sich siegreich der Angriffe Kaiser Heinrichs V., dem er sowohl die Hnldignng als auch den Tribut versagt. Mit dem Tode Bolestaws III. (1138) beginnt eine nene Epoche in der Geschichte Polens. Die einheitliche Monarchie zerfällt in Theilfürstenthümer, deren Grenze« größten- lheils mit den alten Stammgebieten zusammenfallen. Den Verfügungen Bolestaws III. znfolge sollte freilich Polen uicht aufhören ein einheitliches Reich zu bilden: den einzelnen Fürsten wurden ihre Antheile als eiue ihrem Range gebührende Ausstattung zugewiesen, während der Großfürst, desseu Oberherrschaft fich über alle Theilfürftcuthümer erstreckte, zum Nachfolger der alten Beherrscher der Monarchie und Träger der Staatseinheit bernsen war. Diese Stellung suchte auch der erste Großfürst Wtadyslaw zu behaupten, er unterlag jedoch im Kampfe mit den Theilfürsten, die an den Großen des Reichs Bundes- genossen gefunden hatten. Durch die Vertreibung Wtadystaws winde das Ansehen des großherzoglichen Thrones gewaltig erschüttert. Durch das Testament Bolestaws III. wurde in Polen das Seniorat eingeführt; dem ältesten der Piasten sollte jeweilig die Oberherrschaft über sämmtliche Theilfürsten zustehen. Zur Residenz des Großfürsten war Krakau bestimmt; denn seit der Mitte des XI. Jahrhunderts, seit den Zeiten Bolestaws des Kühnen, hatte sich der Schwerpunkt Polens nach Kleinpolen verschöbe«, da die Beziehungen zu Böhmen, zu Ungar« u«d zu den rnthenischen Fürstenthümern in den Vordergrund der politischen Ereignisse traten. Der bedeutendste unter den polnischen Fürsten des XII. Jahrhunderts war Mieszko der Alte, der drittälteste Sohn Bolestaws III., der als Senior der Dynastie im Jahre 1173 den Großfürstenstuhl von Krakau bestieg. Vorkämpfer des alten Fürstenrechts, scheute er keiu Mittel, um sowohl deu Theilfürsten gegenüber sein Ansehen zu wahren, als auch die emporgekommene Macht der Magnaten zu beugen. Aus verschiedenen Elementen war dieser Hochadel gebildet, den wir im XII. Jahrhundert in unausgesetztem Kampfe mit der fürstlichen Gewalt erblicken; theils waren es die alten Dynastengeschlechter, die einst von den Piasten aus der Stellung der Stammesfürsten verdrängt, theils Nachkommen der angesehensten Mitglieder des alten herzoglichen Gefolges, welche nach der Anflösuug desselben mit reichem Grundbesitz ausgestattet worden waren. Hand in Hand mit ihnen schritten die Bischöfe, die größtentheils aus vornehmen Geschlechtern abstammten und mit den weltlichen Herren durch Blutsverwandtschaft verbunden waren. Mieszko umgab sich mit Emporkömmlingen, mit Männern ans dem Volke und ernannte sie zu seiueu Beämteu, weil er deujeuigeu, die ihm Alles verdankten, mehr Zntranen schenkte. Durch peiuliche Eintreibung nnd Erhöhung der Abgaben, sowie durch Müuzverschlechteruug suchte er den Staatsschatz zu mehren; mit größter Strenge forderte er die Leistung vvu Staatsfrohnden, zu deueu die Leibeigenen der herrschaftlichen Güter verpflichtet waren,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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