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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 146 -
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146 Herrschaft über die Gebiete Großpolen, Schlesien, Mazowien und Knjawien festsetzten und die wiederholten Landestheilungen nnr einen weiteren Zerfall der Theilfürsteu- thiimer herbeiführten, gelang es keinem Zweige der Dynastie sich im Besitze von Krakau dauernd zu behaupten. So wurde das Krakauer Gebiet zu einem Zankapfel der ehrgeizigen Theilfürsteu, welche die inneren Parteinngen unter der Landesritterschaft benutzten und in den Reihen derselben Beziehungen anzuknüpfen suchten, um sich einen Anhang zu bilden und im günstigen Augenblick mit Hilfe desselben die Herrschaft über Krakau zu erlangen. In den Dreißiger-Jahren des XIII. Jahrhunderts erkämpfte sich die älteste schlesische Linie der Piasteu durch bedeutende Gebietserweiterungen den Vorrang. Heinrich der Bärtige, Herzog von Schlesien, bemächtigte sich Krakaus und eroberte den ganzen westlichen Theil von Großpolen an dem linken Ufer der Warthe; so begründete er eine Hausmacht, welche schwer auf den übrigen Fürstenthümern lastete. Sie ging ungestört auf seinen einzigen Sohn Heinrich den Frommen über; die Fürsten der mazowischen und der großpolnischen Linie, die noch mit Heinrich dem Bärtigen im Kampfe gestanden, wagten es nicht mehr, seinem Erben die Herrschaft über Krakau uud Posen streitig zn machen. Diese gebieterische Stellung der schlesischen Piasten war mit ernsten Gefahren für die nationale Entwicklung Polens verbunden. Sie stammten nämlich von jenem Wladyslaw, dem ältesten Sohne Boleslaws III., der, von seinen Brüdern vertrieben, den Rest seines Lebens in Deutschland verbracht hatte; die Tradition ihrer Familie, durch Verschwägerung mit den Reichsfürsten aufrecht erhalten, verband sie eng mit Deutschland. Gerne eröffneten sie ihr Land deutschen Ansiedlern, deutsche Ritter faudeu freundliche Aufnahme an ihren Höfen. In derselben Zeit, als die deutsche Kaiser- politik ihre Pläne auf Polen völlig aufgegeben hatte, waren die polnischen Länder unter der Vorherrschaft der schlesischen Piasten der friedlichen Eroberung des Deutschthums erschlossen; das Schicksal, welches das stammverwandte Obodritenland unter seinen einheimischen, dem deutschen Einflüsse ergebenen Fürsten erlebte, schien auch Polen beschieden zu sein. Zn gleicher Zeit setzte sich auch der Deutsche Orden, von Herzog Konrad von Mazowien zum Kampfe mit den heidnischen Preußen berufen, an den nord- östlichen Grenzen Polens fest (1228). Augenblicklich noch vollauf durch die Eroberung Preußeus in Anfprnch genommen, sollte der Ordensstaat bald zu einer für die nationalen Interessen Polens gefährlichen Macht heranwachsen. Die Vorherrschaft der schlesischen Linie war aber nur eine vorübergehende Erscheinung, ihr Sturz wurde durch deu ersten Einfall der Mongolen herbeigeführt. Am 9. April 1241 fiel Heinrich der Fromme in der blutigen Schlacht bei Liegnitz, nnd nach feinem Tode zerfiel die durch seinen Vater begründete Hausmacht. Seiue Söhne vermochten sich weder
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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