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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 153 -
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153 aufgabe erblickte. Der Tod des letzten Fürsten von Haliez, Bolestaw Troydenowiez, hatte Kazimir noch im Jahre 1340 die Veranlassung gegeben, sich des herrenlosen Fiirstenthums zu bemächtigen. Es galt jetzt, sich im Besitz der neuen Erwerbung zu befestigen und dieselbe gegen die Littauer sowie gegen die Tataren zu vertheidigen. Erst im Jahre 1347 wurde ein Abkommen geschlossen, infolge dessen die rothrnthenischen Gebiete von Lemberg und Haliez Kazimir zuerkannt wurden, während sich Littauen in der Herrschaft über Wolhynieu behauptete. Bald kam es jedoch zu neuen Kämpfen, welche mit Unterbrechungen bis zum Jahre 1366 dauerten. Kazimir erweiterte seine Herrschaft über die wolhyuischeu Gebiete von Betz, Chetm, Wladimir und Krzemieniee, indem er sie zwar Manischen Fürsten zu Lehen überließ, aber in den Burgen derselben polnische Truppen uud polnische Starosten einsetzte. Wenn nicht Alles trügt, hatte sich Kazimir in jenen langwierigen Kämpfen noch weitere Ziele vorgesteckt. Im fernen Osten, hinter dem rothrutheuifcheu Lande, lag das öde, herrenlose Gebiet von Podolien, dessen dünne Bevölkerung den Tataren tributpflichtig war. Podolien den Tataren zu entreißen, dessen fruchtbare Ebenen der polnischen Kolonisation zu eröffnen und über Podolien hin bis an das Schwarze Meer vorzudringen, dies scheint die weitere Aufgabe gewesen zu sein, für welche die Erwerbung von Haliez die Vorbedingung bilden sollte. Auch hier kam aber Littauen dem König von Polen zuvor. Der Großfürst von Littauen Olgerd bemächtigte sich Podoliens nach dem Siege an den Blauen Wässern, den er über die Tataren erfochten hatte, und übergab seinen Neffen, den Koriatoviezen, das neugewonnene Land zur Verwaltung. Doch gelang es Kazimir wenigstens durch freundschaftliche Beziehungen zu den Gebietern Podoliens der polnischen Eolonisation den Weg in das „gelobte Land" zu eröffnen. Diese machte inzwischen in den rothrnthenischen Gebieten bedentende Fortschritte, und zwar sowohl auf den Krongütern als auch auf den Besitzungen der kleinpolnischen Herren, denen durch königliche Gunst große Latifundien zugewendet wurden. Die neue Erwerbung am Dnjester wurde für ganz Polen zu einer ergiebigen Quelle regen volkswirthschastlichen Aufschwunges, an dem alle Stände reichlich theilnahmen. Das Land hatte von jeher keine geringe Rolle in den Handelsbeziehungen zwischen Osten und Westen gespielt und Lemberg, an einem Knotenpunkt wichtiger Handelsstraßen gelegen, war bereits zu einem ansehnlichen Marktplatz geworden. Seit der Erwerbung des Landes durch Kazimir den Großen und der Vertreibung der Tataren aus Podolien gewann diese Abzweigung des orientalischen Handels um so mehr an Bedeutung als auch die Beziehungen Kazimirs zu den Fürsten der Moldau und der Walachei, namentlich nach 1360, neue Wege zu den am Schwarzen Meere gelegenen genuesischen Colouieu ebneten. Hieraus erwuchsen unermeßliche Vortheile für die polnischen Städte, die nunmehr zu einer angesehenen Stellung in dem großen Verkehr des Welthandels gelangten; ihr Interesse
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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